Nach Fehlentscheidung: Kein Videobeweis mehr bei WM
Kolding (dpa) — In Sachen Regeländerungen macht der Handball-Weltverband IHF den nächsten Rückzieher. Nachdem fünf ursprünglich geplante Regeländerungen kurz vor dem Start der Frauen-WM in Dänemark wieder zurückgenommen wurden, nimmt die IHF nun aus der laufenden WM den Videobeweis wieder heraus.
Grund ist eine Fehlentscheidung vom Montag beim Spiel Frankreich — Korea (22:22) in der deutschen Vorrundengruppe C . Ein koreanisches Tor in der 17. Minute war nach Studium der Videobilder durch die IHF-Offiziellen nicht anerkannt worden. Zu Unrecht, wie spätere Analysen durch die IHF ergaben, da der Ball hinter der Linie war. Das Endergebnis wird aber laut IHF wegen einer Tatsachen-Entscheidung nicht geändert, dafür werde der Videobeweis im weiteren Turnierverlauf aber nicht mehr angewendet.
„Fehler können nicht komplett ausgeschlossen werden“, hieß es vom Weltverband, der betont, dass man die Technik aber weiterhin als wichtig erachte. Der Videobeweis war erstmals bei der Männer-WM im Januar in Katar eingesetzt worden. Damals gab es keine Probleme.
Konsequenzen hat die Fehlentscheidung allerdings für die betroffenen isländischen Schiedsrichter sowie die Offiziellen aus Dänemark und Polen: Sie wurden von der IHF für den Rest der WM ausgeschlossen.