Nandor Fazekas - der Hexer in Ungarns Handball-Tor
Belgrad (dpa) - Für Frankreichs Handballer war das EM-Spiel gegen die Ungarn wie verhext - wo auch immer sie den Ball hinwarfen, Nandor Fazekas war schon da. Die Nummer 1 in Ungarns Tor raubte den erfolgsverwöhnten Franzosen mit 48 Prozent gehaltener Würfe den Nerv.
Damit schaffte der 35-Jährige die Grundlage für den 26:23-Sieg gegen den Weltmeister und Olympiasieger. Nach der zweiten Turnierniederlage bei der Europameisterschaft in Serbien kann Frankreich die Titelverteidigung fast schon abschreiben.
„Ich kann einen Spieler wegen seiner Leistung herausheben, das ist Nandor Fazekas“, lobte Ungarns Trainer Lajos Mocsai. Fazekas erntete auch vom Kontrahenten höchste Anerkennung. „Er hat außergewöhnlich gespielt und den Laden dicht gemacht. Gegen ihn konnten wir nicht treffen und gewinnen“, sagte Frankreichs Trainer Claude Onesta über den auch in Deutschland bekannten Keeper. Fazekas spielte einst für den TuS N-Lübbecke und bis 2009 beim VfL Gummersbach.
Ungarn hat sich dank des Sieges über Frankreich und des Remis gegen den WM-Dritten Spanien zum Favoritenschreck und Geheimtipp auf den Titel gemausert. Für den hochgelobten Fazekas gibt es dafür nur einen Grund: „Wir haben keine Stars in der Mannschaft, aber einen großen Zusammenhalt. Bei uns wird das Team groß geschrieben.“