Omeyer & Co. wollen sich mit Triple verabschieden
Köln (dpa) - Ein Triple ist nicht genug. Zum Abschied seiner Stars Thierry Omeyer, Daniel Narcisse, Momir Ilic und Marcus Ahlm will der THW Kiel wie im Vorjahr mit dem erneuten Gewinn der Champions League seinen dritten Titel in einer Saison perfekt machen.
„Die Sehnsucht nach dem Triple ist sehr groß. Wir haben schon zwei Titel und werden alles dafür tun, wieder dieses Final4 zu gewinnen und ein zweites Triple in Folge zu schaffen“, sagte Star-Torhüter Omeyer und fügte an: „Natürlich wäre das die Krönung, sich mit dem Champions-League-Sieg zu verabschieden.“
Erst einmal aber hat der deutsche Meister und Pokalsieger nur ein Ziel: Durch einen Erfolg im Duell mit dem Nordrivalen HSV Hamburg an diesem Samstag (18.00 Uhr/Eurosport) das Finale beim Endrunden-Turnier Final4 erreichen. „Wir denken erst an das Halbfinale. Der HSV ist sehr gefährlich. Er hat eine Mannschaft mit großer Qualität“, warnte der Franzose Omeyer vor dem Kontrahenten. Im ersten Halbfinale (15.15 Uhr/Eurosport) treffen Turnier-Neuling KS Vive Targi Kielce aus Polen und Champions-League-Rekordsieger FC Barcelona aufeinander.
Locker und gelöst pfiff Kiels Trainer Alfred Gislason vor sich hin, als er am Freitag im noblen Mannschaftshotel zum Treffen mit Medienvertretern schlenderte. Gut 27 Stunden vor dem vorentscheidenden Spiel um den Gewinn der „Königsklasse“ war bei dem ehrgeizigen Isländer keine Spur von Anspannung zu entdecken. „Dieses Spiel ist völlig ausgeglichen, 50:50. Wir haben die zweimal in dieser Saison geschlagen“, sagte Gislason. Sein Videostudium hatte er mehr auf Kielce und Barcelona konzentriert als auf die Hamburger, die er aus dem Effeff kennt.
Doch auch er hat bei seinen vier abwandernden Assen eine verstärkte Motivation für den Champions-League-Sieg ausgemacht. „Ich merke schon seit Monaten, dass die Alten, die uns verlassen, sehr konzentriert sind und extrem heiß, den THW so gut wie möglich zu verlassen. Das wäre für die die Krönung, wenn wir hier erfolgreich sein können“, berichtete der Trainer. Kreisläufer Ahlm beendet seine Karriere, Momir Ilic wechselt zu MKB Veszprem, Daniel Narcisse (Paris St. Germain) und Omeyer (Montpellier HB) zieht es in die Heimat zurück.
Nicht mithelfen im Kampf um die begehrte Trophäe kann Christian Zeitz. Der Rückraumspieler hat seinen vor sechs Wochen erlittenen Mittelhandbruch noch nicht auskuriert. „Er wird definitiv nicht spielen können. Leider ist das nicht schnell genug geheilt. Es ist nicht zu verantworten, dass er spielt“, sagte Trainer Gislason.
Beim HSV Hamburg lässt man sich vom großen Selbstbewusstsein der Kieler nicht abschrecken und hält in gleicher Weise dagegen. „Wir wollen den Champions-League-Sieg“, verkündete Kreisläufer Igor Vori. Für seinen Trainer Martin Schwalb ist die Saison jedoch auch nicht verloren, wenn es mit dem Titelgewinn nicht klappen sollte. „Es ist eine schwierige Saison, aber die Mannschaft hat aus sich herausgeholt, was sie kann“, meinte der Trainer des Bundesliga-Fünften.
Für das Halbfinale haben sich die Hamburger gegen Kiel dennoch viel vorgenommen. „Wir können dem THW schon wehtun. Wir müssen eine unangenehme Abwehr hinstellen“, verriet Schwalb seinen Plan und ergänzte: „Wir dürfen nicht so viele Fehler machen. Jeder Ball, der aufs Tor geht, ist ein guter Ball.“