Schwalb trotz Jubiläumssieg sauer auf HSV-Spieler
Hamburg (dpa) - Äußerlich war Martin Schwalb ruhig und gelassen. Aber im Inneren des Trainers der HSV-Handballer hatte sich der Zorn aufgestaut.
Zwar hatten seine Schützlinge das Heimspiel gegen den abstiegsbedrohten ThSV Eisenach mit 27:23 (13:12) gewonnen, doch zufrieden war der 50-Jährige nach der 400. Partie der Hamburger in der Bundesliga bei weitem nicht: „Ich ärgere mich ohne Ende“, gab er nach dem Schlusspfiff zu Protokoll.
Was Schwalb so ärgerte, war die Chancenverwertung seines Teams. Joan Cañellas und Kentin Mahé scheiterten jeweils mit einem Siebenmeter am starken Gästekeeper Rene Villadsen. Dazu wurden zahlreiche klare Gelegenheiten ausgelassen. Zu einem ungefährdeten Sieg über die Thüringer reichte es dennoch, und so bleiben die Hanseaten mit 42:10 Punkten weiterhin im Rennen um einen der Champions-League-Plätze.
Das gilt auch für die Rhein-Neckar Löwen (43:9) und die SG Flensburg-Handewitt (42:10), die ihre Auswärtsspiele jeweils deutlich gewannen. Die Mannheimer fertigten den TBV Lemgo mit 35:24 (17:11) ab, die Nordlichter vergrößerten mit dem 29:22 (17:9) die Abstiegssorgen des gastgebenden TV Emsdetten.
Großes Lob erhielt der Tabellen-Zweite von Lemgos Trainer Niels Pfannenschmidt: „Für mich sind die Löwen aktuell die Mannschaft der Stunde, die momentan den attraktivsten Handball der Bundesliga spielt“, sagte der 39-Jährige. Mannheims Manager Thorsten Storm war angesichts der Dreifachbelastung aus Bundesliga, DHB-Pokal und Champions League „einfach nur stolz auf diese Truppe, die eine solche Spielfreude an den Tag legt“.
Zufrieden nach dem ungefährdeten Sieg beim Schlusslicht war auch SG-Coach Ljubomir Vranjes. „Ich finde, dass meine Jungs konzentriert aufgetreten sind“, sagte der Schwede, der seinem gesamten Kader Spielpraxis verschaffte. So kam auch der Isländer Olafur Gustafsson nach seiner Mittelfuß-Verletzung wieder zum Einsatz. Spieler des Tages war der dänische Linksaußen Anders Eggert, dem insgesamt elf Treffer für Flensburg gelangen.
In einem extrem spannenden Ostwestfalen-Derby setzte sich der TuS N-Lübbecke gegen den TSV GWD Minden hauchdünn mit 30:29 (15:12) durch. Drago Vuckovic hatte Lübbecke in der Schlussminute mit 30:28 in Führung gebracht. Minden versuchte alles, konnte aber nur noch durch Christoph Steinert verkürzen.
Einen großen Schritt in Richtung Klassenverbleib machte Frisch Auf Göppingen, das sich im Kellerduell beim Bergischen HC mit 30:28 (16:10) behauptete und nun fünf Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge hat. „Wir haben in der ersten Halbzeit leider eine Phase gehabt, wo uns absolut gar nichts gelungen ist“, ärgerte sich BHC-Trainer Sebastian Hinze. Frisch-Auf-Coach Aleksandar Knezevic bilanzierte: „Ich bin sehr glücklich, äußerst zufrieden und muss meine Mannschaft für ihren Kampfgeist loben.“