Schwarzer und Hanning nach EM-Aus in Sorge um Talente
Leipzig (dpa) - Die verpasste Europameisterschafts-Qualifikation der deutschen Handball-Männer könnte sich nach Ansicht von DHB-Jugendchef Christian Schwarzer und Füchse Berlin-Geschäftsführer Bob Hanning negativ auf die Nachwuchsarbeit im Verband auswirken.
„Wir akquirieren unsere Talente an der Basis, aber wenn die Vorbilder und TV-Zeiten fehlen, dann wandern uns die Kids ab zum Fußball, Basketball oder Volleyball“, sagte Schwarzer in einem Interview mit der Münchner „tz“.
Eine Quotenregel für deutsche Spieler in den Bundesliga-Clubs, wie sie Bundestrainer Martin Heuberger fordert, hält Schwarzer für Wunschdenken, ebenso eine Jugendmannschaft in der Bundesliga. „Das ist in unserem Sport nicht finanzier- und umsetzbar“, sagte er.
Hanning bemängelte in einem Gespräch mit dem Berliner „Tagesspiegel“ Versäumnisse in der Nachwuchsarbeit. „Ich glaube, dass man junge Spieler nicht nur sportlich, sondern auch in ihrer Persönlichkeit entwickeln muss“, betonte er. Deutschen Spielern sprach er die Mentalität ab, zu wissen, wie man gewinnt. „Für das ganz Große brauchst du ganz große Persönlichkeiten. Und die müssen wir in Deutschland wieder entwickeln“, sagte Hanning.