„Smöre“ Christophersen: Instinktiv entschieden
Belgrad (dpa) - Die Entscheidung fiel in Sekundenbruchteilen, der Jubel dauerte Minuten: Drei Sekunden vor der Schlusssirene wuchtete Sven-Sören Christophersen in Belgrad den Ball zum 21:21 gegen Serbien ins Tor.
Die deutschen Handballer stürzten auf ihn zu und feierten den Gewinn des fünften EM-Punktes. „Ich bin froh, in dem Moment die richtige Entscheidung getroffen zu haben“, sagte der Rückraumspieler von den Füchsen Berlin.
Am Ende war alles Sekundensache. Christophersen kam für Torhüter Silvio Heinevetter als siebter Feldspieler aufs Parkett. Da waren beim Stand von 20:21 noch acht Sekunden zu spielen. Die erste Idee war, einem Außenspieler den Ball zuzuspielen. Doch die Gefahr, dass dieser dann gefoult und der Freiwurf aus schlechtem Winkel geworfen werden musste, war groß. „Da muss man situativ und instinktiv entscheiden.“ Und weil sein Gegenspieler ihn nicht attackierte, nutzte der gebürtige Lübecker seine Chance.
Den Spitznamen „Smöre“ hat der 26-Jährige den Brüdern Christian und Max Ramota zu verdanken. Als Christophersen einst zum TBV Lemgo kam, fragten sie, ob sie ihn Sven öder Sören nennen sollten. Da beide Namen nordisch sind, kam nach einigem hin und her das skandinavische „Smörrebröd“ ins Spiel - und wurde verkürzt zum Spitznamen.