Thüringer Handballerinnen setzen Titelserie fort

Erfurt (dpa) - Die Handball-Frauen des Thüringer HC haben den fünften Meistertitel in Serie eingefahren. Die Mannschaft von Trainer Herbert Müller gewann gegen den Dauerrivalen HC Leipzig mit 35:25 (14:13) und entschied den spannenden Titelkampf zu ihren Gunsten.

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Pokalsieger Buxtehuder SV hätte nur bei einer Niederlage des THC die erste Meisterschaft in der Vereinsgeschichte holen können. Beste THC-Werferin in der mit 1100 Zuschauern ausverkauften Salza-Halle in Bad Langensalza war Nadeshda Nadgornaja mit sieben Toren. Für den HCL traf Michelle Urbicht mit sechs Toren am besten.

„Ein gutes Gefühl, die fünfte Meisterschaft fühlt sich so gut an wie der erste Titel. Wir sind überglücklich. Nach dem Rückschlag im DHB-Pokal haben wir den wichtigsten Titel der Saison geholt. Die Meisterschaft spiegelt die Arbeit eines ganzen Jahres wider“, sagte der 53-jährige Erfolgscoach Müller.

Obwohl der HCL verletzungsbedingt seit Wochen nicht in Bestbesetzung auflaufen konnte, verkaufte sich das Team von Norman Rentsch („Wir wollen viel Herzblut zeigen“) teuer. Dank der überragenden Nationaltorhüterin Katja Schülke und einer Leipziger 7:3-Führung in der zehnten Minute musste Müller die erste Auszeit nehmen, um sein Team taktisch und spielerisch neu auszurichten. Die Ansprache zeigte Wirkung: In der 22. Minute gelang die erste Führung (10:9/22.), kurz vor dem Wechsel ein 13:11. Nach dem Wechsel erhöhten die Gastgeberinnen das Tempo und zogen innerhalb von wenigen Minuten auf 18:13 (34.) davon. Danach ließen sie nichts mehr anbrennen.

Mit dem Sieg im letzten Spiel behielt der THC seine weiße Weste in eigener Halle. In der gesamten Spielzeit kassierten die Thüringerinnen nur zwei Niederlagen. Das eine Unentschieden gab es im Hinspiel in Leipzig. „Es gibt sicher schönere Situationen, als zur Meisterschaft zu gratulieren, über die lange Saison hinweg ist es aber verdient“, sagte HCL-Manager Kay-Sven Hähner, der dem THC in der Vorwoche noch dankbar war. Denn dank des Thüringer Sieges im DHB-Pokal-Spiel um Platz drei spielen die Leipzigerinnen auch kommende Saison auf internationaler Bühne.

Abschiedstränen gab es auch reichlich: Nationalspielerin Nadja Nadgornaja, die in den letzten Minuten bitterlich weinte, Franziska Mietzner, Julia Snopowa und Martine Smeets verlassen den THC. Zudem wurde Petra Popluharova verabschiedet. Die Lebensgefährtin von Cheftrainer Müller beendet wegen der Betreuung des gemeinsamen Kindes ihre sportliche Laufbahn.