THW-Architekt Schwenker: Rückkehr nach Schmoll-Jahren
Kiel (dpa) - Der Moment hatte etwas Besonderes. Es knisterte. Als Uwe Schwenker zu den Spielern des THW Kiel ging, um in seiner Eigenschaft als Präsident des Ligaverbandes HBL die Meisterschale zu überreichen, da prallten Vergangenheit und Gegenwart des deutschen Handball-Rekordmeister aufeinander.
Statt Pfiffen gab es Jubel. Für Schwenker war es nicht leicht, in die Arena zurückzukehren. Als herausragender Manager war er der Architekt des erfolgreichen THW Kiel. Mit seinem Sachverstand und seinen Verbindungen hatte er dem THW den Weg an die Weltspitze geebnet. 17 Jahre lang war Schwenker der Macher in Kiel. 2009 trat er zurück - auch im Zwist mit den führenden Gremien. Grund war der Manipulationsskandal in der Champions League. Schwenker wurde Schiedsrichterbestechung vorgeworfen. Das Gericht sprach ihn frei. Doch es blieben Zweifel.
„Wenn man 30 Jahre für diesen Verein gewirkt hat, sowohl als Spieler wie auch als Manager, ist das ein zartes Band, das man nie ganz durchtrennen kann“, gestand er gerührt. „Ich habe in den letzten sechs Jahren aber Abstand gewonnen. Ich habe nicht das Gefühl, dass meine Zeit hier vergessen ist. Wenn ich durch die Stadt oder durch die Halle gehe, werde ich von allen freudig begrüßt.“ Die Kieler Fans wissen, was sie Schwenker zu verdanken haben.