Derby in der Königsklasse THW Kiel baut gegen Flensburg auf die „weiße Wand“

Kiel/Flensburg (dpa) - Nach zwei Siegen in der Handball-Bundesliga will der THW Kiel die Aufholjagd auch in der Champions League starten. Da kommt dem deutschen Rekordmeister das 94. Derby am Sonntag (18.30 Uhr) gegen den Nordrivalen SG Flensburg-Handewitt gerade recht.

Foto: dpa

Wie am Donnerstagabend beim 28:23 (13:9) über Frisch Auf Göppingen hoffen die „Zebras“ mit Hilfe der eigenen Anhänger auf den zweiten Erfolg in der europäischen Meisterliga, in der sie nach vier Spielen in der Gruppe B mit zwei Punkten nur den letzten Platz belegen. Die Flensburger (5) sind derzeit Dritte.

„Wir spielen in Weiß. Wenn unsere Fans auch in Weiß kommen, bilden wir eine starke Einheit. Wir wollen das Derby zusammen mit unserer 'weißen Wand' gewinnen“, verkündete THW-Rechtsaußen Niclas Ekberg nach der geglückten Generalprobe vor 10 285 zufriedenen Zuschauern gegen kampfstarke Göppinger. „Wir haben nicht super, aber gut gespielt - und verdient gewonnen“, befand THW-Coach Alfred Gislason.

Thorsten Storm ist davon überzeugt, dass die erfolgsverwöhnten Kieler nach ihrem Fehlstart in Liga und Champions League langsam, aber sicher aus der Krise herausfinden werden. „Es ist kein Wunder, dass wir noch nicht das Maximale zeigen können. Wenn man aus so einem Loch kommt, dann springt man da nicht einfach raus, sondern klettert Stück für Stück nach oben“, erklärte der THW-Manager. In der Liga rückten die Kieler mit nunmehr 10:8 Punkten immerhin auf Rang acht vor.

Die Flensburger setzten sich drei Tage vor dem Nordderby souverän 28:17 (12:10) gegen den TVB 1898 Stuttgart durch und bleiben mit 13:5 Zählern auf Schlagdistanz zu Spitzenreiter Füchse Berlin (16:0). Es war im fünften Heimspiel der fünfte Sieg. Die Basis legten die Flensburger einmal mehr durch eine starke Defensive, in der sich Torhüter Mattias Andersson erneut als Rückhalt präsentierte.

„Nur 17 Gegentore zu kassieren ist eine sehr gute Quote, die für die Abwehr und Mattias sprechen“, urteilte SG-Trainer Maik Machulla im „Flensburger Tageblatt“. Er weiß, dass es bei den heimstarken Kielern erneut vor allem auf eine funktionierende Abwehrkette und den starken Schweden-Routinier im Tor ankommen wird, wenn die gute Ausgangsbasis in der Gruppe B ausgebaut werden soll. Und auf Holger Glandorf als verlässlichen Torschützen. Dreimal traf der Ex-Nationalspieler gegen die Schwaben, übte aber mit Blick auf das schwere Gastspiel in Kiel Selbstkritik: „Wir müssen die Dinger einfach besser reinmachen - dann ist alles in Ordnung.“