Deutscher Handball THW-Manager Storm beklagt mangelnde Solidarität
Kiel (dpa) - Rekordmeister THW Kiel vermisst beim Thema Überbelastung der Spieler die Solidarität im deutschen Handball und sieht dadurch den Status der Bundesliga als stärkste Liga der Welt gefährdet.
„Dafür bedarf es in Deutschland ein Stück weit auch einer Solidargemeinschaft. Und die haben wir im Moment leider nicht“, sagte THW-Geschäftsführer Thorsten Storm in einem Interview des Fachmagazins „Handballwoche“.
Storm unterstrich, dass gerade in der Champions League beschäftigte Clubs wie der THW viel für ihre Sportart tun. „Schließlich bildet der THW Kiel mittlerweile das Gerüst der deutschen Nationalmannschaft und tut gegenüber früheren Zeiten sehr viel für den deutschen Handball.“ Durch den Terminstress, dem vor allem die drei Top-Teams ausgesetzt sind, stünden die belasteten Akteure vor der Wahl. „Wenn man fit ist und alle Spiele absolvieren kann, dann geht auch das. Ansonsten muss man sich in den wenigen Pausen erholen.“
Ein Verzicht auf Einsätze im DHB-Team, wie es THW-Akteur Christian Dissinger aus eigenem Antrieb getan hat, könnte die Folge sein. „Wir müssen - und damit meine ich besonders unsere Spieler - egoistischer die Ziele des THW Kiel verfolgen. Uns wird niemand helfen“, so Storm. „In erster Linie muss es um unsere Gemeinschaft hier in Kiel gehen. Um den Verein, der auch unser Arbeitgeber ist. Den müssen wir schützen. Dann erst kommen andere sportliche Themen wie die Nationalmannschaften.“
Ein Schritt in die richtige Richtung wäre die Erhöhung der Kadergröße von derzeit 14 auf 16 Akteure, die in einer Partie eingesetzt werden können. Dieser Plan war allerdings bei der jüngsten Ligaversammlung im Juli abgelehnt worden.