„Tradition fortgesetzt“ - FA Göppingen gewinnt EHF-Pokal

Nantes (dpa) - Die fast 5000 Anhänger von Gastgeber HBC Nantes hatten den Salle Sportive längst frustriert verlassen, da tanzten die Handballer von Frisch Auf Göppingen noch lange vor ihrem kleinen schwäbischen Fanblock.

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Mit Kraft, einem enormen Willen und einer starken Abwehr hatten sie dem Gegner in dessen eigener Halle keine Chance gelassen und das Finale im EHF-Pokal verdient mit 32:26 (13:10) gewonnen. Sein Team habe ein tolles Spiel gemacht, sagte Frisch-Auf-Trainer Magnus Andersson nach dem Triumph. „Es ist großartig, einen Titel zu gewinnen. Es ist mein erster mit Göppingen, einem Verein, der damit seine große Tradition fortgesetzt hat.“

Der Erfolg beim Final-Four-Turnier in Westfrankreich war nicht nur der dritte Sieg in dem europäischen Wettbewerb nach 2011 und 2012, er sicherte zugleich die Teilnahme in der kommenden Saison. Über die Bundesliga wäre das schwierig geworden, dort hätte sich der Tabellensiebte noch auf Rang fünf oder sogar vier vorarbeiten müssen.

„Der Schlüssel zum Erfolg war unsere starke Abwehr“, sagte Tim Kneule, der mit sieben Toren gemeinsam mit Marcel Schiller bester Göppinger Werfer war. Der Hauptgrund für die herausragende Leistung aber war wohl die Erfahrung im Halbfinale gegen Chambéry Savoie tags zuvor. Nach einer schlechten ersten Halbzeit lag Frisch Auf zur Pause schon mit fünf Toren zurück, drehte die Partie aber noch zum 28:25.

„Wir haben in der zweiten Halbzeit des Chambéry-Spiels gemerkt, was wir können“, sagte Kapitän Manuel Späth. Aus den schwachen 30 Minuten zuvor hatten er und seine Kollegen die Lehren gezogen. Entsprechend hochkonzentriert traten die Göppinger im Finale auf, lagen beim 17:12 Mitte der zweiten Hälfte erstmals mit fünf Toren in Führung.

Frisch Auf habe beim Final Four „drei überragende Halbzeiten gespielt“, sagte der im Winter vom insolventen HSV Hamburg gekommene Adrian Pfahl. „Im Finale waren wir von der ersten Sekunde an da.“ Ein schönes Abschiedsgeschenk machte das Team Spielmacher Michael Kraus, dessen Vertrag nicht verlängert wird.