Handball-WM Viel Lob für Wolff: „Hat uns wieder mal den Arsch gerettet“
Herning · Torwart Andreas Wolff bewahrt die deutschen Handballer beim Zittersieg gegen die Schweiz vor einer unliebsamen Überraschung. Das DHB-Team muss sich im Turnierverlauf enorm steigern.
Andreas Wolff war trotz seiner Gala-Vorstellung und des vorzeitigen Einzugs der deutschen Handballer in die WM-Hauptrunde nicht in Jubelstimmung. „Wir hatten uns ein besseres Spiel erhofft. Es gibt einiges zu besprechen“, sagte der Torwart der DHB-Auswahl nach dem mühevollen 31:29-Zittersieg gegen die Schweiz im zweiten Vorrundenspiel.
Zwar steht die DHB-Auswahl nach zwei Erfolgen vorzeitig in der Hauptrunde, in der mit Titelverteidiger Dänemark und Italien schon zwei Gegner feststehen. Überzeugen konnte sie bisher aber nicht. „Natürlich bin ich erleichtert, dass wir gewonnen haben. Aber es war kein gutes Spiel von uns. Wir waren weit weg von dem, was wir uns vorgenommen hatten“, kritisierte Bundestrainer Alfred Gislason.
Wolff hält den Sieg fest
Lediglich für den überragenden Wolff gab es Lob von allen Seiten. „Wir müssen uns bei Andi bedanken, der ein überragendes Spiel macht. Am Ende fehlt nicht viel, dass das hier schiefgeht“, sagte Kapitän Johannes Golla. Und Linksaußen Lukas Mertens befand: „Er hat uns wieder mal den Arsch gerettet.“
Wolff wehrte 20 Würfe der Schweizer ab, was Gislason kurz und knapp kommentierte: „Andi hat ein überragendes Spiel gemacht.“ Der 33 Jahre alte Torwart-Routinier selbst machte kein großes Aufheben um seine Klasse-Leistung und richtete den Blick lieber nach vorn auf das Gruppenfinale am Sonntag (18.00 Uhr/ARD und Sportdeutschland.TV) gegen Tschechien. „Wir müssen im Abschluss etwas besser sein und auch beim Rückzug“, forderte Wolff.
DHB-Auswahl muss sich steigern
Soll es mit der ersten WM-Medaille seit 18 Jahren klappen, muss das DHB-Team deutlich zulegen - und vor allem von Beginn an hellwach sein. „Die Jungs kommen alle aus der Bundesliga, keiner von denen ist frisch. Scheinbar brauchen sie erst etwas Temperatur, bis es läuft. Das ist anders als bei Olympia“, sagte Gislason zu den auffälligen Startschwierigkeiten seiner Schützlinge sowohl gegen Polen als auch gegen die Schweiz.
Ähnlich kritisch bewertete Golla die bisherigen WM-Auftritte. „Wir sind noch nicht auf dem Top-Niveau. Wir haben noch nicht die Abstimmung von den Olympischen Spielen in der Abwehr und müssen uns zu viel auf Andi verlassen. Es gibt viel zu analysieren“, sagte der DHB-Kapitän mit Blick auf das Tschechien-Spiel. Für Gislason steht fest: „Da müssen wir anders auftreten.“
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