Von der Wüste in den Alltag: Keine Pause für HSV

Doha (dpa) - Am Ende gab es Silbermedaillen und einen Scheck. 200 000 Dollar kassierte Handball-Bundesligist HSV Hamburg für den zweiten Platz beim Super Globe, der sogenannten Weltmeisterschaft für Vereinsmannschaften in Doha.

Die goldene Trophäe überreichte das katarische Staatsoberhaupt Gegner FC Barcelona. Mit viel Pech, aber auch etwas Unvermögen hatte der HSV den nächsten großen Titel verpasst. Für den Champions-League-Sieger endete der siebentägige Wüstentrip ins Emirat Katar mit einer 25:27-Niederlage im Endspiel. Barcelona kassierte 400 000 Dollar. Im Champions-League-Finale hatte noch der HSV triumphiert.

„Wir hatten es selbst in der Hand, das Spiel zu gewinnen. Da müssen wir uns an die eigene Nase fassen“, sagte Hamburgs Kapitän Pascal Hens. Zu viele hochkarätige Chancen, vor allem in der Schlussphase, hatte der deutsche Meister von 2011 vergeben. „Barcelona hat auch viel verworfen, aber am Ende waren es dann doch zwei, drei Fehlwürfe mehr, die das Spiel entschieden“, meinte der überragende Torwart Johannes Bitter, der mit seinen Paraden die Hamburger im Spiel hielt. Insgesamt zog Bitter aber ein positives Fazit nach fünf Spielen in sechs Tagen: „Als Mannschaft haben wir uns unwahrscheinlich weiterentwickelt, schließlich müssen wir neun Neuzugänge einbauen.“

Der neu verpflichtete Kreisläufer Henrik Toft Hansen war angetan von dem Erlebnis in ungewohnter Umgebung. „Das waren doch ein paar schöne und interessante Tage in der Wüste“, meinte der Däne. Draußen herrschten 40 Grad, die Al-Gharafa-Halle wurde bis auf 17 Grad gekühlt. Entsprechend zur Temperatur war die Atmosphäre in der Spielstätte: kaum Zuschauer, kaum Stimmung. Und das bei freiem Eintritt. 2015 richtet Katar die WM aus.

Für Hens, Bitter & Co. gibt es kein Verschnaufen: Unmittelbar vor ihrer Wüstenreise hatten sie sich in zwei dramatischen Spielen gegen die Füchse Berlin für die Champions League qualifiziert, schon am nächsten Mittwoch müssen sie in der Bundesliga beim Bergischen HC antreten. „Eigentlich wären wir jetzt urlaubsreif, aber nach dem freien Sonntag geht schon wieder die Vorbereitung auf unser erstes Bundesligaspiel los, und am Wochenende wartet dann der THW Kiel. Brutal!“, sagte Hens.

Von den Neuzugängen spielte sich vor allem der aus Göppingen gekommene Zarko Markovic in den Vordergrund; Torwart Marcus Cleverly harmonierte gut mit Bitter. Dennoch sieht Trainer Martin Schwalb viel Arbeit vor sich: „Es dauert noch ein paar Monate, bis wir richtig eingespielt sind. Ich hoffe, wir lassen in dieser Phase nicht allzu viele Punkte liegen.“