Von Null auf Hundert: Elf-Tore-Mann Musche
Doha (dpa) - Vom Ersatzspieler zum „Man of the Match“: Matthias Musche ist bei der Handball-WM in Katar von Null auf Hundert durchgestartet.
„Das geht fast zu schnell“, gab der 22-jährige Linksaußen vom SC Magdeburg zu, „aber es freut mich sehr. Es ist eine Ehre, für Deutschland zu spielen.“ Elf Tore warf der Blondschopf beim 36:19 gegen Saudi-Arabien - das gelingt ihm sonst allenfalls in der Saisonvorbereitung gegen unterklassige Teams.
Dabei hatte er vor und am Anfang des Spiels noch mit Nervosität zu kämpfen. Erst plagte ihn Unruhe, dann Unsicherheit. „Nachdem ich zwei Tore hatte in der ersten Halbzeit, war es okay. Es ist sonst nicht so, dass ich mir vor dem Spiel eine große Platte mache. Diesmal war ich schon ein bisschen aufgeregt. Ich habe auch um 13 Uhr, um 14 Uhr immer wieder auf die Uhr geguckt und habe mir gedacht: kann es jetzt nicht endlich losgehen?“, berichtete Musche.
Beim Wüstentrip am Vortag hatte ihn Bundestrainer Dagur Sigurdsson beiseite genommen und ihm die Einsatzgarantie gegeben. „Er hat gesagt: Matzi, komm mal kurz mit. Du spielst morgen. Viel Spaß. Und tschüss. Das war's“, erzählte Musche. Im Achtelfinale gegen Ägypten wird der Mann mit der 37 auf dem Trikot wieder Kapitän Uwe Gensheimer den Vortritt lassen müssen. „Uwe ist der beste Linksaußen der Welt.“