WM abhaken: DHB-Team mit großem Respekt vor Tschechien
Kaiserau (dpa) - Die Namen der Gegner flößen Respekt ein. Filip Jicha, der ehemalige Welthandballer vom THW Kiel. Daniel Kubes, Abwehrchef der MT Melsungen. Und auch das Torhüterduo Martin Galia und Petr Stochl, sagt Handball-Bundestrainer Martin Heuberger, verfüge über internationales Format.
„Die Tschechen haben einige Hochkaräter in ihrer Reihe“, betont Heuberger vor den beiden wichtigen EM-Qualifikationsspielen in Brünn am Donnerstag (17.00 Uhr) und in Halle/Westfalen am Sonntag. „Die wären nicht in der Bundesliga, wenn sie nicht eine gewisse Qualität hätten.“
Das gute Abschneiden der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) bei der WM im Januar in Spanien hat Heuberger abgehakt. „Wir können uns für die WM nichts mehr kaufen. Wir müssen jetzt konzentriert an die Qualifikationsspiele herangehen“, meint der 48-jährige Schutterwälder. Das WM-Turnier habe zwar ein ruhigeres Arbeiten ermöglicht. „Die Kritik, die vor der WM heftig war, ist verstummt, nicht nur an meiner Person, sondern insgesamt an der Nationalmannschaft“, sagt Heuberger. „Aber ich weiß, wie schnell das gehen kann. Ich habe versucht, mich vor der Kritik abzuschotten. Jetzt versuche ich auch, die positive Kritik zu relativieren.“
Beide Mannschaften stehen enorm unter Druck, da sie durch Niederlagen gegen Montenegro bereits mit zwei Minuspunkten belastet sind. „Uns würde eine erfolgreiche Woche gut zu Gesicht stehen, um wieder Sicherheit zu kriegen“, sagt Horst Bredemeier, DHB-Vizepräsident Leistungssport. Sein Befehl: „Natürlich wollen wir die Qualifikation für den EM 2014 in Dänemark.“
Sorgen bereitet Heuberger, dass in Kapitän Oliver Roggisch (Knieverletzung) eine Säule des Teams ausfällt. Auch der vorgesehene Ersatzmann Felix Danner (Melsungen) fehlt verletzungsbedingt. „Ich bedaure den Ausfall von Oli sehr. Das trifft uns doppelt: Er fehlt uns als Kapitän und zentraler Mann der Abwehr. Aber wir brauchen nicht wehklagen. Wir werden das lösen mit den Alternativen, die wir haben“, sagt Heuberger. Nachrücken wird nun Christian Dissinger (Kadetten Schaffhausen), der ohnehin in Kaiserau mittrainierte.
Als größtes Problem sieht der Coach die kurze Vorbereitung. Nur drei Trainingseinheiten hat der Bundestrainer in der Sportschule Kaiserau vor dem ersten Spiel in Brünn. „Das ist keine einfache Situation für uns. Die aktuelle Situation ist ähnlich wie vor dem Spiel gegen Montenegro“, warnt Heuberger, der weiterhin auf die Flensburger Holger Glandorf und Lars Kaufmann verzichtet. „Die Spieler kommen aus der Bundesliga, haben schwere englische Wochen hinter sich. Die Frage angesichts der kurzen Vorbereitung ist, ob wir es alle schaffen, uns auf diese Aufgabe zu fokussieren. Das ist absolut notwendig.“