Zwei Niederlagen: Handball-Frauen haben viel probiert
Baia Mare (dpa) - Die deutschen Handball-Frauen haben die ersten beiden Länderspiele 2014 verloren. Die Tests gegen Rumänien brachten dem Bundestrainer wichtige Erkenntnisse.
Nach der eigenen Niederlage gegen Rumänien blickten die deutschen Handballerinnen gespannt nach Skopje: In Mazedoniens Hauptstadt siegte Russland mit 31:24 gegen den Gastgeber und leistete der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) damit Schützenhilfe auf dem Weg zur EM im Dezember in Ungarn und Kroatien. Denn nun braucht das Team von Bundestrainer Heine Jensen aus zwei Spielen gegen Mazedonien im Juni nur noch einen Sieg, um als Zweiter der Gruppe 7 hinter Russland zur EM zu fahren. „Jetzt haben wir eine reine Playoff-Situation, bei der uns ein Sieg reicht. Aber wir wollen beide Spiele gewinnen“, sagte der Däne.
Das gleiche Ziel hatte sein Team auch für die ersten beiden Länderspiele des Jahres gegen Rumänien am Freitag und Samstag - und verfehlte es klar. Im ersten Vergleich gab es eine unglückliche 32:33 (16:17)-Niederlage, im zweiten Test abermals in Baia Mare gar ein deutliches 25:31 (12:14). „Ich will das nicht als gelungen bezeichnen, denn wir haben zweimal verloren“, sagte der Bundestrainer.
Dabei hatte der WM-Siebte ein personelles Handicap zu bewältigen: Weil in der verletzten Clara Woltering und der erkrankten Jana Krause gleich beide Stammtorhüterinnen ausfielen, lief in Rumänien das völlig neue Duo Maike März vom Thüringer HC und Ann-Cathrin Giegerich (SG BBM Bietigheim) auf. „Das war für beide schwierig, weil sie es nicht gewöhnt sind, mit dieser Abwehr zusammen zu spielen“, meinte Jensen und konstatierte: „Sie haben auch einige gute Dinger gehalten. Ich bin zufrieden.“
Doch allein ein gelungenes Debüt des Torhüter-Gespanns reichte nicht, um Rumänien zu bezwingen. „Am ersten Tag war die Abwehr nicht so gut, am zweiten Tag war der Angriff nicht so gut“, fasste der Bundestrainer die größten Mängel beider Spiele zusammen und ergänzte: „Tore zu werfen ist die beste Waffe, um Konter zu verhindern. Das haben wir nicht geschafft.“
Der Däne hatte die beiden Spiele gegen den Dauerrivalen, den das DHB-Team bei der WM im vorigen Dezember mit 26:23 bezwungen hatte, zu zahlreichen Experimenten genutzt. „Wir haben viele Sachen ausprobiert“, berichtete er. Jensen möchte dem deutschen Spiel die Behäbigkeit austreiben. Deswegen übte er, mit weniger Wechseln von Spielerinnen zwischen Abwehr und Angriff auszukommen. Über Konter und den schnellen Anwurf nach einem Gegentor soll den Gegnern das eigene Spiel aufgedrängt werden. „Die Kontertore und die schnelle Mitte waren gut“, lobte der Bundestrainer und kündigte weitere Steigerungen für die Zukunft an: „Wir werden weiter daran arbeiten.“