Holger Stanislawski will in Köln keine Notlösung sein
Der Bundesliga-Absteiger plant mittelfristig, aber „der Aufstieg darf erreicht werden“.
Köln. Nach dem Bundesligaabstieg muss gespart werden in Köln. 30 Prozent weniger Umsatz bedeuten für den Traditionsklub, dass der neue Trainer Holger Stanislawski (Foto) nicht auf Zweitliga-Topstars hoffen darf.
Für zwei Jahre hat der Hamburger in Köln unterschrieben. Claus Horstmann als Vorsitzender der Geschäftsführung bezeichnet das als „mittelfristige“ Planung. „Der Aufstieg darf erreicht werden, aber er besitzt nicht die oberste Priorität“, sagt Horstmann. Und muss über seine eigenen Worte lachen.
Stanislawski wirkt ein wenig überrascht, wie viele Menschen zu seiner Vorstellung gekommen sind, wo es doch „nur“ um die zweite Liga geht. „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“, meint Stanislawski, um dann aber doch viel zu reden. Dass er sich „wahnsinnig freut, dass man uns, André Trulsen, Klaus Peter Nemet und mir das zutraut“.
Viele intensive Gespräche habe man geführt, ist sich immer näher gekommen, und am Ende hat Stanislawski unterschrieben. Jetzt will er Tag und Nacht arbeiten, „um der Mannschaft ein neues Gesicht zu geben, alle haben uns versichert, dass sich etwas ändern soll in Köln“. Horstmann fordert, „eine Balance zu finden zwischen Abgängen und Neuverpflichtungen“.
Mit dem Sortieren des Personals soll Stanislawski sofort anfangen, sein erster Ansprechpartner ist Frank Schaefer, der Interimstrainer, der den Abstieg nicht verhindern konnte. Sportdirektor soll Jörg Jakobs aus Hannover werden. Horstmann kündigt eine zeitnahe Entscheidung an. Die Dinge sind in Bewegung in Köln, die Richtung ist aber noch unbekannt. „Über Saisonziele reden wir später“, sagt Stanislawski.