Handball HSG Krefeld mit guten Chancen auf die Aufstiegsrunde
Krefeld · Personell schwer angeschlagen hat sich die HSG Krefeld Niederrhein in der 3. Handball-Bundesliga in die Weihnachtspause gerettet. In den nächsten Spielen wollen die Eagles in die Aufstiegsrunde.
Bis zum Auswärtsspiel bei den Bergischen Panthern am 14. Januar bleibt Trainer Maik Pallach wenig Zeit, um sein Team für die verbleibenden acht Spiele vorzubereiten. Am Montag nahm das Team das Training nach einer knapp dreiwöchigen Pause wieder auf. Zwei Spieler wurden im Vorfeld positiv auf das Coronavirus getestet. Beide sind geimpft und zeigten keine Symptome. Auch Nick Braun fehlte beim Auftakt, da er noch bei der belgischen Nationalmannschaft aktiv ist.
Schwierige Ausgangsposition
Derzeit führen die Schwarz-Gelben punktgleich mit 24:4-Zählern hinter der SG Schalksmühle-Halver die Tabelle der Gruppe D an. Bei Punktgleichheit der direkte Vergleich und da hat sich der Tabellenführer mit dem 33:26-Sieg aus dem Hinspiel ein gutes Polster zugelegt. Drei Punkte beträgt der Vorsprung der beiden Spitzenteams auf Verfolger und Außenseiter Opladen. Doch mit nur vier Zählern zurück, lauert der Longericher SC auf seine Chance. Die letzten neun Spiele blieben die Kölner ohne Niederlage, die nach dem 34:31-Erfolg gegen Krefeld ebenfalls über den besseren direkten Vergleich verfügen, denn das Hinspiel ging 26:27 verloren.
Pallach setzt auf HSG und Longerich
Maik Pallach sieht sein Team, wie Longerich als Favoriten: „Wir müssen jeden weiteren Punktverlust vermeiden, denn Longerich wird kein Spiel mehr verlieren. Und auf den direkten Vergleich will ich es nicht ankommen lassen.“ Bereits am 29. Januar könnte eine Vorentscheidung fallen, wenn die HSG in Opladen antritt und Schalksmühle auf Longerich trifft.
Torhüter sind die Nr. 1 in der Liga
Mit Sven Bartmann und Lasse Hasenforther stellt die HSG das beste Torhüterduo der Liga. Auch wenn der Schalksmühler Keeper Ante Vukas im Hinspiel gegen Krefeld der Garant für den Sieg war. Doch gerade bei den schweren Auswärtsspielen gegen die Bergischen Panther und in Opladen dürfte das HSG-Duo mit seiner Erfahrung die nötige Sicherheit bringen.
HSG lebt von Spielmacher Krings
Ohne jeden Zweifel ist Kapitän Merten Krings der Dreh- und Angelpunkt.Seine schnellen Vorstöße versucht die Konkurrenz oft mit einer Manndeckung zu unterbinden. Erfolgreich gelang dies dem Longericher SC, eine Woche später scheiterte Gummersbach II, weil die Krefelder Angreifer ohne Krings überzeugten. Doch Team-Manager Stefan Nippes hat erkannt, dass der Kader auf der Mittelposition ergänzt werden muss. Eine weitere Verstärkung kann bis zum 15. Februar verpflichtet werden.
Abwehr ist nicht sattelfest
Mit 387 Gegentoren nimmt die HSG-Defensive nur den vierten Platz ein. Gerade in den letzten vier Spielen kassierten die Krefelder 124 Treffer, was Pallach nicht schmeckt: „Wir mussten wegen der vielen Erkrankungen zwar immer wieder die Defensive umstellen, doch wir müssen unsere Gegner weit unter 30 Gegentoren halten, dass müssen wir verbessern.
Heimrekorde mit Tempospiel
Alle Spieler sind konditionell fit – ein Verdienst von Pallach. Der beste Angriff der Liga sorgte beim 40:20 gegen Leichlingen für das höchste Heim-Ergebnis in acht Drittligajahren. 77 Tore, wie beim 42:35-Heimerfolg gegen Gummersbach II, erreichte ebenfalls bisher kein HSG-Team.
Fazit
Auf der Kreisposition, allein mit Lars Jagieniak, der nach der Vertragsauflösung mit Antonio Juric übrig bleibt, ist die Mannschaft nominell zu dünn aufgestellt. Sollte der Aufstieg tatsächlich als ernsthaftes Ziel weiterverfolgt werden, müssen die HSG-Verantwortlichen ebenso nachlegen, wie auf der Mittelposition neben Krings. Nippes wie Pallach sind bemüht, Spieler zu finden, die mit längerer Perspektive über die Saison hinaus ins Team passen. Denn mit Notlösungen, wie in der letzten Aufstiegsrunde, hat die HSG keine guten Erfahrungen gemacht.