Kanu-Sportdirektor fordert mehr Olympia-Plätze
Markkleeberg (dpa) - Jens Kahl, Sportdirektor des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV), hat die geringe Anzahl von Olympia-Startplätzen für die Top-Nationen im Kanuslalom kritisiert.
„Das ist traurig und schlimm, dass der Weltverband ICF die falsche Richtung einschlägt. Für mich heißen Olympische Spiele, dass sich die Besten messen“, sagte er der Nachrichtenagentur dpa am Rande der nationalen Olympia-Ausscheidung in Markkleeberg. Die geltende Regelung, maximal ein Boot pro Nation und Disziplin zuzulassen, verhindere dies, sagte Kahl.
Er forderte vom Weltverband ein Umdenken, da zum Beispiel Canadier-Weltmeister Denis Gargaud Chanut (Frankreich) sowie die bei der nationalen Qualifikation gescheiterten Kajak-Olympiasieger Alexander Grimm (Augsburg) und Nico Bettge (Magdeburg), WM-Zweiter im Canadier, nicht in London dabei sein werden. „Mein Vorschlag ist, dass die Medaillengewinner bei der Vor-WM einen Startplatz mehr bekommen“, sagte Kahl.
Für die Slalom-Kanuten gibt es bei Olympia in den Disziplinen Kajak-Einer, Canadier-Einer, Canadier-Zweier und Kajak-Einer der Frauen insgesamt 80 Startplätze. „Es gibt in jeder Disziplin nur einen Startplatz pro Nation, um die Vielfalt der Nationen zu wahren. Deutschland hat sich mit den WM-Ergebnissen alle Olympia-Startplätze gesichert, die möglich waren“, sagte Chefbundestrainer Michael Trummer.