Kommentar: Matthias Rath ist nicht allein
Düsseldorf. Dressur: Das ist das Ergebnis gymnastizierender Arbeit mit dem Pferd, Harmonie zwischen Mensch und Tier, feinste Verständigung. Es gibt Fotos von Matthias Rath auf Totilas, die beweisen, dass davon zeitweise keine Rede sein kann.
Ein Blick auf die Abreiteplätze in Deutschlands Turnierlandschaft zeigt jedoch: Er ist damit nicht allein. Viele erfolgreiche Profireiter, ob im Dressurviereck oder im Springparcours, scheinen zu oft zu vergessen, dass ihr Sportpartner ein empfindsames Lebewesen ist.
Low, deep round — tief, tief, rund — ist nicht nur aus sprachlicher Sicht Unsinn. Diese Art zu Reiten hat nichts mehr mit Partnerschaft, sondern mit Unterwerfung zu tun.
Zu verurteilen sind aber nicht nur die Reiter. Denn das wahre Problem liegt im System: Turnierrichter und andere Verantwortliche wie FN und FEI — die Deutsche und die Internationale Reiterliche Vereinigung — müssen härter durchgreifen und dürfen den groben Umgang mit dem Sportpartner Pferd nicht mit Siegen belohnen.