Adidas beendet laut BBC Sponsoring mit IAAF
London (dpa) - Der Sportartikelhersteller Adidas beendet der BBC zufolge seine Zusammenarbeit mit dem Leichtathletik-Weltverband IAAF.
Wie der britische Sender am 25. Januar berichtete, habe das Unternehmen aus Herzogenaurach den Verband darüber informiert, vorzeitig aus dem noch vier Jahre laufenden Sponsoringvertrag aussteigen zu wollen. Damit ziehe Adidas die Konsequenzen aus dem die Leichtathletik derzeit erschütternden Doping- und Korruptionsskandal, meldete die BBC.
Bei Adidas hieß es lediglich, man sei „in engem Kontakt mit der IAAF, um mehr über den Reformprozess der IAAF zu erfahren. Adidas ist gegen Doping in jeglicher Form“. Das Unternehmen aus Franken ist neben Canon, Seiko, TDK, Toyota, TBS und Mondo einer der sieben großen Partner des Weltverbandes.
Die Stellungnahme der IAAF klang ähnlich wie jene von Adidas: „Auf unserem eingeschlagenen Reformkurs stehen wir in engem Kontakt mit unseren Sponsoren und Partnern.“
Ein Ausstieg eines so großen Sponsors wie Adidas, der sich seit vielen Jahrzehnten der Leichtathletik verschrieben hat und auch im Laufbereich große Marktanteile erzielt, würde die IAAF tief treffen. Neue Förderer zu akquirieren dürfte in der jetzigen Situation extrem schwer sein, da der Weltverband und sein Ex-Präsident Lamine Diack seit Wochen in den Schlagzeilen stehen.
Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) arbeitet seit 2005 mit dem amerikanischen Konkurrenten Nike zusammen. Erst im vergangenen Jahr wurde der Vertrag bis 2028 verlängert: für den DLV eine enorme wirtschaftliche Sicherheit. Adidas ist dafür unter anderem Sponsor des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).
Zuletzt war bekanntgeworden, dass Diack unter anderem gegen Geldzahlungen Dopingfälle vertuscht und Athleten erpresst haben soll. Die französische Justiz hat gegen ihn wegen des Verdachts der Geldwäsche und Bestechlichkeit Anklage erhoben. Zuvor hatte eine ARD-Dokumentation systematisches Doping in Russland aufgedeckt. Die russischen Leichtathleten sind deshalb derzeit von den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro ausgeschlossen.