Äthiopier dominieren Chicago-Marathon
Chicago (dpa) - Die äthiopischen Langstrecken-Asse sind der kenianischen Konkurrenz beim 35. Chicago-Marathon davongelaufen. Tsegaye Kebede und Atsede Baysa setzten sich in Topzeiten durch und sorgten für den ersten äthiopischen Doppelsieg in der Millionen-Metropole am Lake Michigan.
„Beide Rennen zu gewinnen, bedeutet sehr viel für unser Land“, sagte Baysa stolz. Kebede gewann bei kühlen Temperaturen von sechs Grad vor 1,7 Millionen Zuschauern als erster Äthiopier den Klassiker in Chicago (2:04,38 Stunden) und beendete somit die kenianische Serie von neun Siegen nacheinander. Bei seinem Erfolg pulverisierte der 25-Jährige den im Vorjahr aufgestellten Streckenrekord des Kenianers Moses Mosop (2:05,37 Stunden) um fast eine Minute.
„Ich kann es kaum glauben, aber mir gefällt's“, sagte Kebede. Vor zwei Jahren musste er sich noch mit Platz zwei hinter Kenias Sammy Wanjiru zufriedengeben.
Diesmal hingegen riss sich Kebede bereits 200 Meter vor dem Ziel freudestrahlend sein Stirnband vom Kopf und verwies überlegen seine Landsmänner Feyisa Lilesa (2:04,52) und Tilahun Regassa (2:05,26) auf die Plätze. Für seinen Sieg erhielt Kebede 75 000 Dollar, durch den Streckenrekord kamen weitere 100 000 Dollar hinzu. Als bester Kenianer kam Sammy Kitwara als Vierter ins Ziel. Der Vorjahreszweite und diesjährige Boston-Sieger Wesley Korir wurde Fünfter.
Im Frauenfeld lieferten sich Atsede Baysa und die Kenianerin Rita Jeptoo bis zur Ziellinie ein packendes Kopf-an-Kopf-Rennen, das die Äthioperin nach 2:22,04 Stunden ganz knapp für sich entschied. Kenias Lucy Kabuu kam auf Rang drei (2:22,41). „Hier zu gewinnen war ein Traum von mir“, sagte Baysa. Wie Kebede war auch sie bereits 2010 knapp am Sieg in Chicago vorbeigelaufen und hinter Lilija Schubochowa Zweite geworden. Die Russin, die die vergangenen drei Rennen in der „Windy City“ gewonnen hatte, wurde diesmal überraschend nur Vierte (2:22,59).