Als Frau unerwünscht: Friedrich nicht nach Katar
Frankfurt/Main (dpa) - Hochsprung-Ass Ariane Friedrich hat ihr geplantes Trainingslager in Doha absagen müssen, weil sie als weibliche Athletin in der Aspire Academy in Doha nicht erwünscht ist.
„Ich finde das höchst eigenartig und werde den Leichtathletik-Weltverband informieren“, sagte ihr Trainer Günter Eisinger nach einer so formulierten Absage und bestätigte damit einen Bericht der „Bild“-Zeitung. Katar ist Ausrichter der Fußball-WM 2022 und bewirbt sich für Olympia 2020.
Friedrich, Hallen-Europameisterin und WM-Dritte von 2009, wollte derzeit ein zweiwöchiges Trainingslager in Doha absolvieren. Das dortige Leistungszentrum gilt als eines der mondänsten und teuersten überhaupt und wird weltweit beworben. Eisinger wurde von der Verwaltung alternativ ein Sporthotel in der Nähe angeboten - für 238 US-Dollar pro Nacht und Einzelzimmer. „Unter diesen Umständen fahren wir da auf keinen Fall hin“, sagte Friedrich.
Die 27-Jährige will nun in Frankfurt/Main bleiben und in gewohnter Umgebung trainieren. Nach ihrem Achillessehnenriss im Dezember 2010 laufe das Training „absolut spitze“ (Eisinger), Sprünge hat sie allerdings noch keine gemacht. Möglicherweise gibt Friedrich ihr Comeback bereits in dieser Hallensaison. „Ich bin sehr optimistisch, dass das klappt“, sagte ihr Coach.