Angst vor Ausschluss: Kenia plant Anti-Doping-Gesetz

Nairobi (dpa) - Die kenianische Regierung und der skandalumwitterte Leichtathletik-Verband des afrikanischen Landes wollen offenbar mit aller Macht einen Olympia-Ausschluss ihrer Athleten verhindern.

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Medienberichten zufolge wird das Kabinett dem Parlament in Nairobi in der kommenden Woche ein Anti-Doping-Gesetz zur Abstimmung vorlegen. Danach soll gedopten Sportlern bis zu drei Jahren Haft drohen.

Man arbeite „hinter den Kulissen“, damit das vorgeschlagene Gesetz verabschiedet werde, sagte Kenias Sportminister Hassan Wario am Mittwoch. „Das Parlament ist unser Freund. Es sind Kenianer wie wir und sie verstehen die Bedeutung dieses Vorhabens.“

Nach einem Bericht von „Athletics International“ kündigte Wario außerdem an, Kenias umstrittene Anti-Doping-Agentur künftig mit rund drei Millionen Dollar pro Jahr zu unterstützen. Ziel ist, dass deren Arbeit künftig den Anforderungen der Welt-Anti-Doping-Agentur genügt. Die WADA hat Kenia eine Frist bis zum 5. April gesetzt, um seine Anti-Doping-Maßnahmen zu verbessern. Andernfalls droht dem erfolgreichsten Land der WM 2015 der Ausschluss von den Olympischen Spielen im August in Rio de Janeiro.

Die kenianische Leichtathletik ist durch zahlreiche Doping- und Korruptionsskandale ähnlich schwer belastet wie die russische. Die komplette Spitze des nationalen Verbandes „Athletics Kenya“ (AK) ist aktuell gesperrt, erst am Montag suspendierte der Weltverband IAAF den Geschäftsführer Isaac Mwangi für ein halbes Jahr.

Dennoch sagte der AK-Interimspräsident Jackson Tuwei gegenüber „Athletics International“: „Athletics Kenya arbeitet eng mit der kenianischen Anti-Doping-Agentur zusammen, um mit den Regeln der WADA konform zu gehen. Die Agentur arbeitet an einem Vorschlag, der im Parlament zum Gesetz gemacht werden soll. Ich bin zuversichtlich, dass wir erfolgreich sein werden.“