„Blade Runner“ Pistorius: Im Fotofinish geschlagen
Christchurch (dpa) - Oscar Pistorius, erfolgreichster beinamputierter Sprinter weltweit, hat erstmals seit sieben Jahren wieder ein 100-Meter-Rennen verloren.
Erst im Foto-Finish musste sich der 24 Jahre alte Südafrikaner dem Amerikaner Jerome Singleton im Finale der IPC-Leichtathletik-WM in Christchurch geschlagen geben. Für beide wurden 11,34 Sekunden gestoppt. Der viermalige Paralympics-Sieger Pistorius hatte sich bereits WM-Gold über 200 Meter geholt (21,80) und den zweitplatzierten Singleton (22,77) dabei mit fast einer Sekunde Vorsprung geschlagen.
„Er war heute der Bessere. Jerome hat sich ständig verbessert - er ist der Mann der Zukunft“, lobte Pistorius seinen Bezwinger. „Das ist ein unglaublich starkes Gefühl. Es hat lange gedauert, bis dieser Titel wieder in die USA geholt werden konnte“, meinte Singleton nach der erfolgreichen „Revanche“ in Neuseeland. Nur um 0,3 Sekunden hatte sich der einseitig beinamputierte Athlet 2008 in Peking im Paralympics-Finale dem Gold-Gewinner Pistorius geschlagen geben müssen.
Der Südafrikaner läuft auf zwei High-Tech-Unterschenkelprothesen aus Karbon und wird deshalb auch „Blade Runner“ genannt. Er hält die paralympischen Lauf-Weltrekorde über 100, 200 und 400 Meter.
David Behre kam im 100-Meter-Finale als Siebter in 11,96 Sekunden ins Ziel. Auch vor zwei Tagen stand der Leverkusener mit Pistorius und Singleton im Endlauf: Über 200 Meter wurde er mit Europarekord von 23,14 Sekunden Vierter. Die Weltmeisterschaften finden unter dem Patronat des Internationalen Olympischen Komitees (IPC) statt.