Deutsche Staffel-Frauen für Peking qualifiziert
Nassau (dpa) - Die deutschen Sprinterinnen haben ihr großes Ziel bei der ersten, inoffiziellen Staffel-WM auf den Bahamas erreicht. Sie liefen im Finale über 4 x 100 Meter auf den sechsten Platz und qualifizierten sich direkt für die „richtigen“ Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2015 in Peking.
In der Besetzung Yasmin Kwadwo, Inna Weit, Tatjana Pinto und Verena Sailer kam das deutsche Team nach 43,38 Sekunden ins Ziel.
Das ewige Prestigeduell auf den Sprintstrecken entschied diesmal die Staffel der USA für sich, die in 41,88 Sekunden vor den Jamaikanerinnen (42,28) gewann. Allerdings mussten beide Teams auf ihre namhaftesten Athletinnen verzichten. Bei Jamaika fiel kurzfristig die verletzte Olympiasiegerin Shelly-Ann Fraser-Pryce aus. Bei den Amerikanerinnen waren Stars wie Allyson Felix oder Carmelita Jeter gar nicht erst auf die Bahamas gereist. Dass auch die Wettbewerbe bei den Männern ohne große Namen wie den verletzten Usain Bolt (Jamaika) oder den aktuell so formstarken Justin Gatlin (USA) stattfanden, sagt viel über den Stellenwert dieses neuen Events aus.
Der Leichtathletik-Weltverband will mit den „IAAF World Relays“ den Saison-Kalender in den Nicht-WM- und Nicht-Olympia-Jahren aufpeppen. Allerdings dürfen sich die Sieger der insgesamt zehn Wettbewerbe von 4 x 100 bis 4 x 1500 Meter nicht offiziell Weltmeister nennen. Und auch die Bestzeiten der jamaikanischen 4 x 200-Meter-Staffel der Männer sowie der kenianischen 4 x 1500-Meter-Staffel der Frauen wurden nicht offiziell als Weltrekorde anerkannt, da auf diesen Strecken ansonsten international kaum gelaufen wird.
Immerhin verhalf der Sieg der Jamaikaner in einer Zeit von 1:18,63 Minuten dem früheren 100-Meter-Weltmeister Yohan Blake nach langer Verletzungspause zurück ins Rampenlicht. Als Schlussläufer eines stark besetzten Quartetts mit Nickel Ashmeade, Warren Weir und Jermaine Brown führte Blake den großen Favoriten zu einem klaren Sieg vor der Karibikinsel St. Kitts und Nevis (1:20,51) sowie Frankreich (1:20,66). Das US-Team wurde disqualifiziert, weil ihr zweiter Wechsel erst außerhalb der dafür vorgesehenen Zone stattfand.
Auch die deutsche Staffel leistete sich einen Wechselfehler und schied deshalb bereits nach dem Vorlauf aus. Sie hatte in der Besetzung Julian Reus, Sebastian Ernst, Alexander Kosenkow und Robin Erewa ausschließlich aus Sprintern des TV Wattenscheid bestanden.