Drummond verklagt Anti-Doping-Agentur und Gay
Fort Worth (dpa) - Staffel-Olympiasieger und -Weltmeister Jon Drummond hat die amerikanische Anti-Doping-Agentur USADA und US-Sprinter Tyson Gay wegen Verleumdung verklagt.
Dem heutigen Leichtathletik-Trainer droht nach eigener Aussage eine lebenslange Sperre durch die USADA, weil er Gay angeblich die Nutzung von Dopingsubstanzen wie Cremes oder Wachstumhormone (HGH) empfohlen haben soll. Dies wies der 45-Jährige in seiner jetzt erhobenen Klage energisch zurück, berichten englische und US-Medien. Drummond bezichtigte Gay, den er bis September 2012 trainiert hatte, und USADA-Chef Travis Tygart der üblen Nachrede.
Die USADA will bei Gericht die Abweisung der Klage durchsetzen, teilte die Agentur am Freitag mit. Drummonds Schritt „entbehre jeder Grundlage“. Die Anti-Doping-Agentur wolle den Fall lieber im „gut etablierten Prozess eines Schiedsgerichtsverfahrens“ verhandeln.
Hintergrund der Affäre ist der Dopingfall Gay. Der dreifache Sprint-Weltmeister von 2007 war am 2. Mai auch deshalb zu einer verhältnismäßig milden Sperre von einem Jahr verurteilt worden, weil er nach Angaben der USADA sehr kooperativ gewesen sei. Die Agentur sprach von „erheblicher Unterstützung“ durch den heute 31-Jährigen. Drummond behauptet dagegen, dass Gay die Ermittler belogen hat, um mit einer geringeren Strafe davonzukommen.
Gay war im vergangenen Jahr bei einer Trainingskontrolle positiv auf ein anaboles Steroid getestet worden. Als Konsequenz wurden ihm alle Ergebnisse seit dem 15. Juli 2012 und damit auch die Silbermedaille mit der 4 x 100-Meter-Staffel bei den Olympischen Spielen in London aberkannt. Bis zum 22. Juni 2014 ist Gay noch gesperrt.