Diskus- & Stab-Trios weiter - Friedrich vor Olympia-Aus

Helsinki (dpa) - Die deutschen Diskuswerferinnen und Stabhochspringer haben bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Helsinki geschlossen die Finals am Sonntag erreicht, dagegen steht die deutsche Hochsprung-Rekordhalterin Ariane Friedrich vor dem Olympia-Aus.

Die Frankfurterin musste am Samstag ihre Teilnahme an einem Meeting an diesem Sonntag in Eberstadt wegen der Folgen ihrer Magenprobleme absagen. Es war ihre letzte Chance, auf sportlichem Weg noch nach London zu kommen. Friedrich hatte bereits bei der EM nicht antreten können. Sie ist die Olympia-Norm für London von 1,95 Metern noch nicht gesprungen. Theoretisch kann der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) noch einen Härtefall-Antrag für die Hochspringerin beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) stellen.

Dagegen haben alle Diskus-Frauen und Stabhochsprung-Männer die Olympia-Tickets schon in der Tasche. Angeführt von Vizeweltmeisterin Nadine Müller und Malte Mohr haben die Trios in Helsinki die EM-Medaillen im Visier. Im Schnellverfahren hat sich Diskus-Ass Müller für den Endkampf qualifiziert. Der 26-Jährigen aus Halle/Saale reichten am Samstag 64,49 Meter.

Nach ihrem ersten Wurf verzichtete sie auf weitere Versuche. Für das Finale gilt Müller neben der Kroatin Sandra Perkovic als Titelkandidatin. „Eine von uns wird mit Gold nach Hause gehen“, sagte die WM-Zweite. Die Berlinerin Julia Fischer (59,95 Meter) und Anna Rüh aus Neubrandenburg (60,73) kamen ebenfalls weiter.

Auch die Stabhochspringer schafften ohne all zu großen Kraftaufwand den Einzug in die Medaillenrunde. Björn Otto und Raphael Holzdeppe bewältigten die ausreichenden 5,50 Meter mit einem Sprung, Malte Mohr schaffte die Höhe erst im dritten Versuch. Der deutsche Meister Mohr geht als Weltjahresbester (5,91 Meter) in das Finale, wo Titelverteidiger Renaud Lavillenie als Favorit gilt. Der Franzose sprang 5,55 Meter auf Anhieb.

Eine starke Leistung zeigte 1500-Meter-Läufer Florian Orth, der überraschend das Finale erreichte. Der 22 Jahre alte deutsche Meister aus Regensburg kam mit der zehntbesten Vorlaufzeit (3:45,87 Minuten) weiter. Dagegen ist die EM für Carsten Schlangen beendet. 3:46,52 Minuten reichten für den Überraschungszweiten der EM 2010 nicht. Die deutsche Sprintstaffel über 4 x 100 Meter kämpft um eine Medaille. Das DLV-Quartett mit dem deutschen Einzelmeister Lucas Jakubczyk erreichte in guten 39,04 Sekunden die drittbeste Vorlaufzeit.