Aus Liebe zum Sport: Sprint-Oma Merlene Ottey

Helsinki (dpa) - Viele Sprinterinnen bei der Leichtathletik-EM in Helsinki waren noch nicht geboren, als Merlene Ottey ihre erste (Bronze-)Medaille bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau gewann. Im Alter von 52 Jahren und 51 Tagen ist die nimmermüde, gebürtige Jamaikanerin in Finnlands Hauptstadt wieder an den Start gegangen.

Mit der 4x100-Meter-Staffel ihrer Wahlheimat Slowenien ist die „Grande Dame“ des Sprints im Semifinale in 44,28 Sekunden als Sechste ausgeschieden. „Es war ein gutes Staffel-Rennen, wir sind Saisonbestzeit gelaufen“, sagte Schlussläuferin Merlene Ottey.

Die in Ljubljana lebende Sprint-Oma konnte sich mit 11,82 Sekunden nicht für die olympischen 100-Meter-Einzelrennen in London qualifizieren, darf aber auf einen achten Auftritt bei Sommerspielen mit der Staffel hoffen. „Ich liebe den Sport. Das ist der Grund, warum ich weiter auf der Laufbahn bin“, sagte Merlene Ottey. „Es fühlt sich gut an, in Helsinki zu sein.“

Bei fünf Olympischen Spielen gewann sie dreimal Silber und sechsmal Bronze. Zudem sammelte sie 14 Medaillen bei Freiluft-WM - darunter waren nur 1993 und 1995 zwei WM-Titel über 200 Meter. Seit 2002 hat Merlene Ottey die slowenische Staatsbürgerschaft.