Diskuswerferin Müller hatte Angst vor WM-Ausschluss
Frankfurt/Main (dpa) - Die lesbische Diskuswerferin Nadine Müller hofft nach dem Coming-Out des ehemaligen Fußball-Nationalspielers Thomas Hitzlsperger auf Akzeptanz von Homosexuellen im Sport.
„Wenn man weiter den Mund zulässt und sich nicht gegen das Ganze versucht zu wehren, wird nie etwas passieren. Es wird immer jemanden geben, der anfangen muss, damit sich andere den Mutigen anschließen. Wenn's keiner macht, wird sich nichts ändern“, sagte die 28-Jährige aus Halle/Saale im Deutschlandfunk. Müller hatte zur Jahreswende ihre Hochzeit mit Lebensgefährtin Sabine publik gemacht.
Bei der Leichtathletik-WM im vergangenen August in Moskau hatte die Vize-Weltmeisterin von 2011 und Olympia-Vierte von 2012 noch keinen Mut, gegen das russische Anti-Homosexuellen-Gesetz zu protestieren. „Ich hatte Angst, von der WM ausgeschlossen zu werden“, sagte Müller. Wäre sie als Wintersportlerin für die Olympischen Spiele von Sotschi qualifiziert, würde sie dort ihre Meinung sagen - auch vor dem Hintergrund möglicher Sanktionen: „Ich müsste damit rechnen, von den Olympischen Spielen ausgeschlossen zu werden.“