Doping: Drei Top-Leichtathletinnen gesperrt
Berlin (dpa) - Die Weltklasse-Leichtathletinnen Rita Jeptoo, Julija Saripowa und Tatjana Tschernowa sind wegen Dopings gesperrt worden.
Olympiasiegerin Saripowa aus Russland wurde rückwirkend vom 25. Juli 2013 an für zweieinhalb Jahre suspendiert und droht ihre Goldmedaille über 3000 Meter Hindernis von den Spielen 2012 in London zu verlieren. Ex-Siebenkampf-Weltmeisterin Tschernowa wurde ebenfalls wegen Unregelmäßigkeiten im biologischen Pass vom 22. Juli 2013 an für zwei Jahre gesperrt, teilte die russische Anti-Doping-Agentur Rusada in Moskau mit.
Erst in der Vorwoche hatte Rusada mehrere Geher wegen der Einnahme unerlaubter Substanzen bestraft. Sportminister Witali Mutko zeigte sich enttäuscht über die erneuten Dopingfälle und forderte Konsequenzen im russischen Leichtathletik-Verband. Dessen Chef Valentin Balachnitschew erklärte sich der Agentur Tass zufolge zu einem Rücktritt bei einer Präsidiumssitzung am 17. Februar bereit.
Marathonläuferin Jeptoo wurde vom kenianischen Verband für zwei Jahre gesperrt. Die 33-Jährige war nach einer Trainingskontrolle im September der Einnahme des Blutdopingmittels EPO überführt worden. Sie musste in diesem Monat bei einer Anhörung aussagen, zu der auch ihr italienischer Trainer Claudio Berardelli, ihr italienischer Manager Gabriele Rosa und ihrer früherer Lebenspartner Noah Busiendich geladen waren.
Jeptoo bestritt Doping, ihr Heimatverband sah jedoch in seinem Urteil alle Verfahrensregeln erfüllt und hält die bis zum 29. Oktober 2016 laufende Sperre für gerechtfertigt. Damit fehlt die Läuferin in jedem Fall bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in diesem Jahr in Peking und den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro.
Jeptoo hatte im Vorjahr zum dritten Mal den Boston-Marathon und zum zweiten Mal den Chicago-Marathon gewonnen. Der Erfolg am Michigan-See im Oktober hätte ihr eigentlich auch den mit 500 000 Dollar dotierten Gesamtsieg in der Rennserie World Marathon Majors beschert. Ihre kenianische Teamkollegin Edna Kiplagat wartet noch darauf, als Nachrückerin auf den ersten Platz der Gesamtwertung der Rennserie gesetzt zu werden, zu der auch der Berlin-Marathon zählt.
„Ihr positiver Test hat es uns sehr schwer gemacht. Wir werden immer noch nach Doping gefragt“, sagte Kiplagat. Die zweimalige Weltmeisterin hofft, dass die Sperre als Abschreckung dient: „Es wird eine Lektion für andere sein“, sagte Kiplagat nach Angaben der Nachrichtenagentur AP.