Gabius bricht 20 Jahre alten Hallenrekord über 5000 m
Düsseldorf (dpa) - Langstrecken-Ass Arne Gabius hat sein Vorhaben in die Tat umgesetzt und beim Düsseldorfer Leichtathletik-Meeting den knapp 20 Jahre alten deutschen Hallenrekord über 5000 Meter geknackt.
Der 33 Jahre alte Hamburger siegte in 13:27,53 Minuten und blieb damit gleich 2,22 Sekunden unter der bisherigen Bestzeit des 2011 gestorbenen Stephane Franke vom 4. März 1995 in Sindelfingen. Für das Glanzlicht des unterhaltsamen Abends sorgte im letzten Finale Ex-Weltmeister Kim Collins (St. Kitts und Nevis), immerhin schon 38 Jahre alt, mit der 60-Meter-Jahresweltbestzeit von 6,52 Sekunden. 100-Meter-Europameister James Dasaolu (Großbritannien) wurde zeitgleich Zweiter.
Unter dem Jubel der 2000 Zuschauer in der ausverkauften Halle drehte Gabius auf den Schlussrunden auf und stürmte als neuer Rekordmann ins Ziel. „Bei 3000 Metern lag ich noch etwas über der Rekord-Durchgangszeit“, sagte der Profisportler und Mediziner nach seinem einzigen Hallenstart in diesem Winter, „da habe ich meine Hasen angetrieben: Schneller, schneller!“
Wie Gabius, der direkt aus einem dreiwöchigen Höhentrainingslager in Kenia anreiste, siegte auch Amerikas Kugel-Koloss Ryan Whiting souverän - und ebenfalls in Weltjahresbestleistung. Der Hallenweltmeister gewann die Konkurrenz mit 20,83 Metern vor seinem US-Landsmann Christian Cantwell (20,53). Bester Deutscher im Kugelstoßring wurde in Abwesenheit von Weltmeister David Storl der Neubrandenburger Christian Jagusch mit 19,35 Metern.
Für einen Überraschungssieg sorgte Dreispringerin Kristin Gierisch: Die Chemnitzerin gewann die Konkurrenz mit starken 14,30 Metern und erfüllte damit locker die Norm für die Hallen-Europameisterschaften in Prag (6. bis 8. März). Die dreimalige Europameisterin Olga Saladucha aus der Ukraine musste sich mit 14,14 Metern klar geschlagen geben.
Stabhochsprung-Weltmeister Raphael Holzdeppe erwischte keinen guten Abend: Bei seinem vierten Hallenstart in dieser Saison musste sich die 25-Jährige vom LAZ Zweibrücken als Fünfter mit 5,50 Metern begnügen. An der EM-Norm von 5,65 Metern versuchte er sich dreimal vergeblich. „Ich bin eigentlich ganz gut in Form“, sagte Holzdeppe, „ich kann sie bloß noch nicht in Höhe umsetzen.“ Am kommenden Samstag will der Weltmeister die Norm in Karlsruhe erneut angreifen. Den Sieg sicherte sich der Pole Robert Sobera mit 5,65 Metern.
Im 60-Meter-Sprintfinale landete die frühere Europameisterin Verena Sailer (Mannheim) beim Sieg der Südafrikanerin Carina Horn (7,21 Sekunden) in 7,25 auf Platz vier; im Vorlauf war sie noch zwei Hundertstelsekunden schneller.
Über 60 Meter Hürden blieb die Leipzigerin Cindy Roleder sowohl im Vorlauf (8,05 Sekunden) als auch als Zweite im Finale (8,04) unter der EM-Normzeit. Ihr Vereinskollege Erik Balnuweit wurde im Endlauf mit 7,64 und EM-Norm ebenfalls Zweiter.