Doping: Italienischer Sportmanager in Kenia vor Gericht
Nairobi (dpa) - Ein bekannter italienischer Sportagent muss sich vor einem kenianischen Gericht wegen Dopings verantworten. Federico Rosa wurde am 5. Juli festgenommen und 8. Juli von einem Gericht in Nairobi angeklagt.
Rosa ist unter anderem der Manager des kenianischen 1500-Meter-Olympiasiegers und dreifachen Weltmeisters Asbel Kiprop. Die Anklage wirft Rosa vor, dass er Sportler gedopt habe und sie deshalb nicht an Wettkämpfen teilnehmen konnten.
Die Polizei ermittelt auch in den Camps der Athleten, die Rosa betreut. Bei einer Pressekonferenz verteidigten die Sportler ihren Manager. Kiprop kritisierte, dass Rosas Verhaftung die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Rio stören würde. „Ich arbeite mit Rosa seit 2008 zusammen und ich werde mit ihm bis zu meinem Karriereende zusammenarbeiten“, sagte Kiprop und warf vielmehr dem eigenen Verband Verfehlungen vor: „Es sind unsere eigenen Leute, die die Athleten dopen.“
Weniger als vier Wochen vor dem Start der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro gerät die kenianische Leichtathletik einmal mehr ins Zwielicht. Kenias Top-Läufer stehen wie die für Olympia gesperrten Leichtathleten Russlands unter Doping-Generalverdacht. Seit Olympia 2012 wurden rund 40 kenianische Athleten wegen Dopings gesperrt. Auf der IAAF-Liste der rund 250 wegen Dopings gesperrten Leichtathleten vom 6. Juni stehen auch 14 Läufer aus Kenia. Darunter sind mit Rita Jeptoo, Mathew Kipsorio und Agatha Jeruto auch drei Schützlinge von Rosa.
Bei den Sommerspielen in Rio sollen sechs von Rosas Athleten laufen, darunter Kiprop, die diesjährige London-Marathonsieger Jemima Sumgong und der zweimalige WM-Dritte für 10 000 Meter, Paul Tanui.