Fall Alptekin: Türkei sagt Doping den Kampf an

Istanbul (dpa) - Die Türkei hat im Dopingskandal um die 1500-Meter-Olympiasiegerin Asli Cakir Alptekin und Hürden-Europameisterin Nevin Yanit größere Bemühungen für einen sauberen Sport angekündigt.

In einer Mitteilung erklärte der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees (NOC), Ugur Erdener, dass sein Land die laufenden Ermittlungen voll unterstützen werde.

„Doping ist weltweit eine Angelegenheit von großer Bedeutung. Die Türkei ist bereit ihre Verpflichtungen zu erfüllen, um dies im Weltsport auszumerzen“, erklärte Erdener. Jeder Athlet, dem Betrug nachgewiesen werde, werde nach den türkischen und international geltenden Gesetzen bestraft. „Ich bin persönlich entschlossen, den Kampf gegen Doping in der Türkei und der ganzen Welt anzuführen.“
Die Türkei kann sich eigentlich keine Nachlässigkeiten bei diesem heiklen Thema erlauben, schließlich bewirbt sich Istanbul neben Madrid und Tokio um die Olympischen Spiele 2020.

Der Leichtathletik-Weltverband IAAF hatte den Dopingskandal am Freitagabend offiziell bestätigt. Alptekin droht als Wiederholungstäterin sogar eine lebenslange Sperre. Nach Angaben von IAAF-Generalsekretär Nick Davies wurden bei der 27-Jährigen abnormale Werte in ihrem Blutpass festgestellt, Yanit wurde gleich bei mehreren Kontrollen positiv getestet. Eine Sperre kann gemäß den Statuten nur der türkische Verband aussprechen. „Wenn sie verurteilt sind, werden sie ihre Medaillen verlieren. Bis zum Ende des Verfahrens sind sie erst einmal vorläufig gesperrt“, erklärte Davies.

Alptekin war 2004 nach ihrem Sieg bei der Junioren-WM schon einmal wegen Dopings für zwei Jahre gesperrt worden. Die 1500-Meter-Läuferin machte sich dadurch verdächtig, dass sie 2012 urplötzlich in die Weltspitze zurückkehrte und in London Gold gewann. Yanit holte 2010 und 2012 jeweils den EM-Titel über 100 Meter Hürden.