Früherer Rusada-Geschäftsführer Kamajew gestorben

Moskau (dpa) - Zwei Monate nach seinem Rücktritt wegen eines Dopingskandals ist der frühere Geschäftsführer der russischen Anti-Doping-Behörde Rusada, Nikita Kamajew, im Alter von 52 Jahren gestorben.

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Das bestätigte eine Rusada-Sprecherin am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Todesursache sei vermutlich Herzversagen.

Kamajew war im Dezember zurückgetreten. Er zog damit die Konsequenzen aus Anschuldigungen der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA, die Russland massive Verfehlungen in der Leichtathletik vorwirft. Als Folge wurde der russische Verband vorerst ausgeschlossen.

Kamajew habe nach dem Skifahren über Herzschmerzen geklagt, sagte der ehemalige Rusada-Generaldirektor Ramil Chabrijew der Agentur Tass. „Er hat nie von Herzproblemen gesprochen, zumindest nicht mir gegenüber. Vielleicht wusste seine Frau von solchen Problemen“, sagte Chabrijew, der im Dezember ebenfalls infolge des Dopingskandals zurückgetreten war.

Die amtierende Rusada-Chefin Anna Anzeliowitsch sagte, sie wisse nichts über eine mögliche Herzschwäche Kamajews. „Sein Tod ist ein großer Verlust“, meinte sie am Montag in Moskau. Sportminister Witali Mutko sprach der Familie sein Mitgefühl aus. „Wir bedauern seinen Tod sehr. Er stand an den Anfängen der Anti-Doping-Organisation in Russland, er hat sie geprägt“, sagte er. Kamajew habe völlig gesund gewirkt. „Das ist ein sehr unerwarteter Tod, alles schien normal.“

Kamajew hatte im März 2011 bei Rusada begonnen. Anfang Februar war bereits der frühere Rusada-Funktionär Wjatscheslaw Sinew gestorben, der die Organisation von ihrer Gründung 2008 bis 2010 geleitet hatte.