Goldsprung von Bayer - schon acht DLV-Medaillen
Paris (dpa) - Weitspringer Sebastian Bayer ist seiner Freundin Carolin Nytra in die Goldspur gefolgt. Der 24 Jahre alte Hamburger verteidigte bei den Hallen-Europameisterschaften in Paris seinen Titel und holte bereits das dritte Gold für das grandiose deutsche EM-Team.
„Ich trete nie an, um Zweiter oder Dritter zu werden“ , sagte Bayer, der mit seiner Siegweite von 8,16 Meter nicht einmal ganz zufrieden war. „Ich will immer gewinnen. Jetzt bin ich super glücklich, dass ich meinen Titel verteidigt habe.“
Silber und Bronze erkämpften die starken Kugelstoßerinnen Christina Schwanitz und Josephine Terlecki. Stabartist Malte Mohr katapultierte sich als einziger des hoch gehandelten Münchner Männer-Trios auf das Siegerpodest und freute sich über Bronze. Überraschend sprintete 400-Meter-Läufer Thomas Schneider (Potsdam) auf den zweiten Platz.
Die Bilanz für den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) konnte sich schon nach dem zweiten Tag der Titelkämpfe sehen lassen: Dreimal Gold, dreimal Silber und zwei Bronzemedaillen. Vor zwei Jahren holten die DLV-Asse in Turin zehn Plaketten - eine goldene ging damals an Bayer für seinen Sensations-Sprung von 8,71 Meter. Diesmal ging der Titel für 55 Zentimeter weniger weg. Bayer gewann vor dem Franzosen Kafétien Gomis (8,03) und dem Dänen Morten Jensen (8,00). Carolin Nytra feuerte ihren Freund in der Halle an und sprach als Gold-Belohnung eine Einladung zum Abendessen aus.
„Zweiter Platz - das ist phänomenal“, jubelte Schwanitz, „aber ich ärgere mich darüber, dass es nur fünf Zentimeter bis zum ersten Platz sind. Die Freude kommt dann später“, meinte die deutsche Meisterin aus dem sächsischen Thum. Mit 18,65 Meter musste sich Schwanitz nur der Russin Anna Awdejewa (18,70) geschlagen geben. Das gute deutsche Teamresultat machte die Magdeburgerin Terlecki als Dritte (18,09) komplett. Sophie Kleeberg aus Thum wurde mit 17,63 Meter Sechste.
Vizeweltmeister Mohr tat seine Schuldigkeit und wurde mit 5,71 Metern Dritter. Seine Vereinskollegen Fabian Schulze (Platz 6/5,51) und Tim Lobinger (Achter mit 5,41), mit 38 Jahren der „Oldie“ im deutschen Team, gingen leer aus. Publikumsliebling Renaud Lavillenie verteidigte vor 8000 tobenden Fans im Palais Omnisports mit der Jahresweltbestleistung von 6,03 Meter souverän seinen Titel. Silber holte sein Landsmann Jerome Clavier (5,76).