Harting fiebert Bruderduell und neuem Rekord entgegen
Berlin (dpa) - Diskus-Star Robert Harting träumt von einem Bruderduell in seinem „Wohnzimmer“. Zuvor will er aber zum dritten Mal Weltmeister werden und eine Rekordserie aufstellen.
Nachdem er beim Saisoneinstieg in Wiesbaden mit 68,32 Metern auf Anhieb die Führung in der Jahresweltbestenliste übernahm, steigt der Berliner nun am Samstag beim Meeting der Diamond League in Eugene/Oregon auch in die internationale Saison ein. „Dort und eine Woche später in Schönebeck will ich die 70 Meter-Marke angreifen, um mich dann in Ruhe auf die WM vorbereiten zu können“, sagte Harting in Berlin.
Danach will sich der Diskus-Riese in Kienbaum gezielt die WM-Vorbereitung für Moskau in Angriff nehmen, wo er zum dritten Mal in Serie Weltmeister werden möchte. Doch schon jetzt denkt Harting auch an die WM-Revanche am 1. September beim 72. ISTAF im Berliner Olympiastadion. In seinem „Wohnzimmer“ - wie er selbst sagt - wäre erstmals das Duell gegen seinen Bruder Christoph denkbar.
„Von der Ausgangsposition her kann er es auf jeden Fall schaffen. Aber es ist schwer, seine Leistung bis dahin konstant zu halten“, sagte der Welt- und Europameister, nachdem sein Bruder bei den Werfertagen in Halle mit 64,99 Metern den Anschluss an die Weltspitze herstellte. Zuvor hatte Harting schon davon gesprochen, dass „wir die Klitschkos der Leichtathletik werden wollen“.
In Wiesbaden hatte Harting die Bestmarke von Weltrekordler Jürgen Schult von 1003 Tagen ohne Niederlage geknackt, doch schon brennt der 28-Jährige auf eine weitere Rekordmarke. „Die 37 Siege in Folge vom Litauer Virgilijus Alekna möchte ich gern angreifen, aber das wird hart. Denn die Konkurrenz schläft nicht“, sagte er. Wie ernst er das meint, kann man schon auf der ersten Seite seiner Homepage sehen, wo die Rekorde akribisch aufgelistet sind. 34 Siege in Serie hat er bislang auf seinem Konto, so dass spätestens am 23. Juni bei der Team-EM in Gateshead der nächste Coup gelingen könnte.
Beim ISTAF kommt es neben dem möglichen Duell gegen den sechs Jahre jüngeren Bruder auf jeden Fall auch zu einem bis noch nie dagewesenen Aufeinandertreffen des Olympiasiegers mit teilweise gelähmten Paralympics-Gewinner Sebastian Dietz. „Ich habe es Sebastian versprochen, dass er beim ISTAF dabei sein kann. Jetzt wollen wir das wahr machen und das gemeinsame Auftreten von behinderten und nichtbehinderten Sportlern in der Realität umsetzen“, meinte Meeting-Direktor Gerhard Janetzky, der beim ISTAF dank neuer Sponsoren über einen Etat von rund 1,8 Millionen Euro verfügen kann.