Harting: „Olympiasieg lohnt sich finanziell nicht“
Frankfurt/Main (dpa) - Ein Olympiasieg zahlt sich aus Sicht des „Sportler des Jahres“ Robert Harting nicht aus.
„Sein Land zu vertreten und eine Goldmedaille mit nach Hause zu bringen, ist schon ein tolles Gefühl. Finanziell gesehen lohnt es sich aber nicht“, sagte der dreifache Diskus-Weltmeister und Goldmedaillengewinner der Sommerspiele 2012 in einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“.
Die Sporthilfeprämie von 15 000 Euro für einen Olympiasieg relativiert Harting. „Da denkt man erst: geil, 15 000 für einen Wettkampf! Wenn ich diese Summe jedoch als einzigen Arbeitslohn für die Olympia-Vorbereitung sehe und kalkuliere, dass ich auf diesen Wettkampf mindestens zehn Monate trainiere, jeden Tag acht Stunden, ohne Sonntag, dann sind es noch etwa 7,50 Euro die Stunde“, sagte der 29-jährige Berliner.
Harting würde gerne für Fruchtzwerge werben. „Der Diskusriese und die Fruchtzwerge, das fände ich gut. Ein super Kontrastprogramm gerade bei Kindern, die mich schon mal als Actionheld bezeichnet haben.“ Er sei kein Millionär, betonte Harting, und auch nicht neidisch auf die Fußball-Millionäre. Gleichzeitig gab der Leichtathlet zu: „Ich beneide Drittliga-Fußballer, die wahrscheinlich sehr gut verdienen und trotzdem nicht auf der Straße erkannt werden.“