Hürden-Star Merritt nach Nierentransplantation: „Wirklich gut“
Phoenix/USA (dpa) - Hürden-Weltrekordler und Olympiasieger Aries Merritt plant nach seiner Nierentransplantation bereits wieder voller Optimismus für die Olympischen Spiele 2016.
„Ich spüre wirklich im Tiefsten meines Herzens, dass ich etwas Verrücktes erreichen kann, jetzt, wo ich neue Niere habe. Ich werde viele Leute schocken“, sagte der Amerikaner in einem Telefoninterview der amerikanischen Nachrichtenagentur AP.
Merritt war am 1. September - nur wenige Tage nach seinem dritten Platz bei der Leichtathletik-WM in Peking - eine Niere seiner Schwester LaToya Hubbard eingesetzt worden.
Der 30-Jährige hatte während der Titelkämpfe seine schwere Erkrankung öffentlich gemacht. Nach Angaben des Weltverbandes IAAF rannte er die 110 Meter Hürden mit weniger als 20 Prozent seiner Nierenfunktion. Ursache für seine schwere Insuffizienz ist eine seltene genetische Störung.
Merritt hat nun drei Nieren, weil die Entfernung der beiden eigenen Organe eine längere Genesung verursacht hätte. Gegen die Abstoßung nehme er acht verschiedene Medikamente. Die Laborwerte seien „wirklich gut“. Seine Ärzte hätten gesagt, dass es noch sechs Wochen dauere, bis er wieder rennen könne. So wie er sich fühle, so Merritt, könne es auch bereits in vier Wochen so weit sein.
„Ich bin kein normaler Transplantationspatient. Ich bin ein Olympionike“, sagte er. Er hatte 2012 in London Olympia-Gold über 110 Meter Hürden gewonnen und stellte wenige Tage später in Brüssel in 12,80 Sekunden den bis heute gültigen Weltrekord auf.