IAAF-Chef Coe zum Doping: Systeme im Verband nicht gut genug
London (dpa) - IAAF-Präsident Sebastian Coe hat vor britischen Abgeordneten Fehler beim Umgang mit Blutdoping im Leichtathletik-Weltverband eingestanden.
„Waren all unsere Systeme gut genug, ich bezweifle es“, sagte der Brite, der von 2007 bis August Vize-Präsident der IAAF war, einem Sportausschuss im Unterhaus in London. „Waren unsere Wände zu hoch, ja, das waren sie wohl.“ Er sei in dieser Zeit hauptsächlich mit der Organisation der Olympischen Spiele in London 2012 beschäftigt gewesen, verteidigte Coe sich. Er sei sich zwar bewusst gewesen, dass es ein Problem gegeben habe, aber nicht der Dimension dieses Problems.
Coe war vor den Ausschuss geladen worden, um seine Vorwürfe gegen die britische Zeitung „Sunday Times“ zu erklären, die weitreichende Doping-Vorwürfe erhoben hatte. Er hatte dies als „Kriegserklärung gegen meinen Sport“ bezeichnet. Am Mittwoch äußerte er sich deutlich zurückhaltender. „Ich hätte es vielleicht anders ausdrücken sollen“, sagte Coe. Ich habe damals vermutlich meinen Frust, und ja, Ärger ausgedrückt.“