IOC disqualifiziert vier Medaillengewinner von 2008
Berlin (dpa) - Vier weitere Medaillengewinner der Sommerspiele 2008 in Peking sind wegen positiver Doping-Nachtests nachträglich vom Internationalen Olympische Komitee (IOC) ausgeschlossen worden.
Wie das IOC am 31. August mitteilte, wurden insgesamt sechs Athleten ausgeschlossen, unter ihnen drei russische Sportler, die vor acht Jahren Edelmetall holten. Alle müssen ihre Medaillen zurückgeben.
Gewichtheberin Nadeschda Jewstjuchina gewann damals Bronze in der Klasse bis 75 Kilogramm, Teamkollegin Marina Schainowa Silber in der Klasse bis 58 Kilogramm. Disqualifiziert wurde auch die russische 400-Meter-Läuferin Tatjana Firowa. Sie holte Silber mit der Staffel, die schon vor einigen Wochen nach einem positiven Nachtest bei Anastasija Kapatschinskaja ausgeschlossen wurde.
Auch der armenische Olympia-Dritte im Gewichtheben bis 69 Kilogramm, Tigran Martirosjan, fiel nachträglich mit einer positiven Probe auf, ebenso Alexandru Dudoglo aus Moldau, Neunter in der Klasse bis 69 Kilogramm, und Intigam Zairov aus Aserbaidschan, Neunter in der Klasse bis 85 Kilogramm. Auch sie wurden nachträglich ausgeschlossen. Bei den nachgewiesenen Substanzen handelte es sich zumeist um Anabolika. Deutsche Sportler waren jeweils nicht am Start.
In den vergangenen Wochen hatte das IOC mehrmals Namen von nachträglich positiv getesteten Athleten veröffentlicht, unter ihnen auch mit Medaillen dekorierte Teilnehmer von 2008. So war der russischen 4x100-Meter-Staffel der Frauen nachträglich der Olympiasieg aberkannt worden. Das IOC hatte von den Sommerspielen in Peking und London 2012 insgesamt 1243 Proben nachgetestet. Insgesamt waren bislang 98 Proben nachträglich positiv.
Von den Sommerspielen in Rio de Janeiro waren russische Leichtathleten wegen des Vorwurfes staatlich organisierten Dopings mit Ausnahme der Weitspringerin Darja Klischina ausgeschlossen worden. Auch russische Gewichtheber durften in Rio nicht starten.