IOC-Vize Coates: Werden IAAF-Entscheidung nicht aufheben
Melbourne (dpa) - IOC-Vizepräsident John Coates glaubt nicht, dass das Internationale Olympische Komitee den Ausschluss der russischen Leichtathleten von den Olympischen Spielen in Rio aufheben wird.
Beim IOC-Treffen am kommenden Dienstag in Lausanne werde die Entscheidung des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF zwar geprüft, aber eine mögliche Aufhebung des Sperre „würde mich sehr, sehr überraschen“, sagte der Australier. „Es ist das Recht eines internationalen Verbandes, einen nationalen Verband zu sperren, und ich denke nicht, dass wir das alles umwerfen werden.“
Das Council der IAAF hatte am Freitag die seit November 2015 wirksame Suspendierung des russischen Leichtathletik-Verbandes WFLA wegen zahlreicher Dopingskandale verlängert. Damit sind die Russen auch von den Olympischen Spielen in Rio ausgeschlossen. Einzelne Athleten, die nachweisen können, nicht ins russische Doping-System involviert zu sein, könnten unter neutraler Flagge starten.
Der Chef des britischen Leichtathletik-Verbandes Ed Warner begrüßte die Suspendierung. Die Russen hätten selbst Schuld, sagte er dem Sender BBC. „Hätten sie sich gebeugt, als sie im vergangenen November erstmals suspendiert worden waren, wären sie vielleicht bei Olympia in Rio dabei. Aber sie haben viel zu viel Zeit damit verbracht, andere zu beschuldigen und haben das Ausmaß der Korruption in ihrem eigenen Sport nicht erkannt.“
Das IOC werde nun unter großem Druck stehen, nachzugeben und Russland doch noch zuzulassen. „Ich hoffe aber ernsthaft, dass sie das nicht tun.“ Denn saubere Athleten seien über viele Jahre hinweg von einem „systematischen, staatlich unterstützten Betrug“ hintergangen worden.