DLV-Präsident: „Neue Front“ im Anti-Doping-Kampf eröffnen
Kassel (dpa) - DLV-Präsident Clemens Prokop hat den Ausschluss der russischen Leichtathleten durch den Weltverband IAAF als „historische Stunde im internationalen Sport“ gewürdigt.
Zugleich forderte er, angesichts der gravierenden Dopingprobleme auch in anderen Sportarten und weiteren Ländern eine „neue Front“ zu eröffnen. „Das kann nur der Anfang und darf nicht der Endpunkt für einen weltweiten Kampf gegen Doping sein.“ Russland habe in dieser Hinsicht nicht nur ein Problem mit der Leichtathletik, sondern mit der gesamten Sportorganisation des Landes.
„Ich kann nicht nachvollziehen, warum in anderen Sportarten noch nicht einmal darüber diskutiert wird“, sagte der Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). Angesichts der gravierenden Dopingprobleme müsse über den „Ausschluss der russischen Mannschaft insgesamt“ bei internationalen Wettkämpfen nachgedacht werden.
Als Problemfälle neben Russland, das in diesem Jahr keine Leichtathleten zu den Europameisterschaften nach Amsterdam (6. bis 10. Juli) und zu Olympia nach Rio de Janeiro (5. bis 21. August) schicken darf, nannte Prokop Kenia und Äthiopien. „Kenia hat immer noch keine Anti-Doping-Agentur. Und in Äthiopien ist laut Berichten im Jahr 2015 keine einzige nationale Dopingkontrolle durchgeführt worden“, kritisierte der Jurist.