ISTAF 3.0: Spitzensport als Non-Stop-Show mit Harting

Berlin (dpa) - Das Berliner ISTAF soll nach dem Willen der Macher des weltbekannten Leichtathletik-Meetings im 73. Jahr noch moderner werden.

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Kleinere Teilnehmerfelder, eine vierstündige Non-Stop-Show und erneut Lokalmatador und Diskus-Olympiasieger Robert Harting als Zugnummer sollen die Attraktivität des Internationalen Stadionsportfestes erhöhen. Vor allem die Fans sollen am 31. August im Olympiastadion auf ihre Kosten kommen.

„Die besten deutschen Athleten werden gegen die Besten der Welt antreten“, kündigte der neue Meeting-Direktor Martin Seeber auf einer Pressekonferenz in Berlin an. Das neue ISTAF 3.0 stelle eine „einmalige Verbindung von Spitzensport, Entertainment und Vermarktung“ dar. Vom Lifting seien sowohl die Struktur als auch Entertainment und Show sowie natürlich der sportlichen Ablauf betroffen. So wird sich am 17. Juni erstmals der ISTAF-Beirat zu seiner konstituierenden Sitzung treffen mit Vertretern aus Sport, Politik und Wirtschaft an einem Tisch.

„Mit einigen Geschichten sind wir weltweit Vorreiter“, versprach Seeber, der aus der Leichtathletik kommt und bereits seit 2010 als Geschäftsführer für das älteste und bekannteste deutsche Meeting verantwortlich ist. „Wir wollen nicht nur Geld geben, sondern auch Ideen. Und da muss man immer wieder über neue Formate nachdenken und neue Ideen einbringen“, sagte Rolf Mähliß, Vorstand der Deutschen Kreditbank AG. Die DKB ist neben der Spielbank Berlin, dem Land Berlin und Nike einer der vier Hauptsponsoren des ISTAF.

Das Meeting wird von fünf auf vier Stunden komprimiert, im Hauptprogramm geht es zwischen 15.00 und 18.00 Uhr Schlag auf Schlag. Zum gestrafften Programm werden nur noch 15 Disziplinen gehören. „Das fordert der Weltverband IAAF von uns“, erklärte Seeber. Die Starterfelder werden in technischen Disziplinen auf acht, bei den Läufen auf zehn Starter begrenzt.

Die rund 160 Athleten werden künftig noch spektakulärer präsentiert: Sie kommen durch einen Einlauftunnel ins Stadion und werden dann auf einem beleuchteten LED-Podest mit Nebelmaschine vorgestellt. Auch das Musikkonzept soll verfeinert werden, die Akustik besser werden. „An jedem Platz soll man alles deutlich hören können“, meinte der ISTAF-Chef.

Ein Vorbild für die Macher war das erfolgreiche ISTAF Indoor am 1. März in Berlin, das im kommenden Jahr seine zweite Auflage erleben soll. Seeber kalkuliert mit einem Gesamtetat „zwischen 1,6 und 1,8 Millionen Euro“. Davon stehen rund 450 000 Euro für die Athleten bereit; die endgültigen Starterfelder sollen nach der Leichtathletik-EM (12. bis 17. August) in Zürich feststehen.

Harting und Berlins Sprint-Ass Lucas Jakubczyk freuen sich schon auf ihr Heimspiel am 31. August - und auch auf die EM. „Da ist ja noch ein bisschen Zeit, aber das ist ein sehr sensibles Geschäft, man muss immer wachsam sein“, meinte der Diskus-Olympiasieger, Welt- und Europameister Harting. „Aus einem 68-Meter-Werfer kann schnell ein 66-Meter-Werfer werden - und umgekehrt.“