Keller sprintet vor WM die 100 m in 10,07 Sekunden
Weinheim (dpa) - Der Sprinter Martin Keller ist beim WM-Verabschiedungswettkampf im badischen Weinheim über 100 Meter in 10,07 Sekunden eine überragende Zeit gelaufen.
„Ich bin in der Form meines Lebens. Ich wusste dass 10,10 möglich sind und wollte einen raushauen“, sagte Keller gut eine Woche vor Beginn der Leichtathletik-WM in Moskau. Der Leipziger verpasste den fast 28 Jahre alten deutschen Rekord von Frank Emmelmann (10,06) um nur eine Hundertstelsekunde. Keller twitterte anschließend: „Boooom! 10.07 Sekunden! Irre!“
Auch Verena Sailer nutzte die perfekten Bedingungen von 38 Grad im Schatten und leichtem Rückenwind. Die Mannheimerin lief 11,02 Sekunden, zwei Hundertstel schneller als je zuvor. „Ganz überrascht bin ich nicht. Ich bin mir bewusst, dass ich gut drauf bin“, sagte Sailer. Eine echte Spitzenleistung gelang auch Weitspringerin Sosthene Moguenara. Die Wattenscheiderin gewann ihren Wettkampf mit der Weite von 7,04 Metern. „Das war der perfekte Sprung“, frohlockte die deutsche Meisterin. Als letzter deutscher Athletin war Heike Drechsler in den 90er Jahren ein Satz über sieben Meter gelungen.
Auch Julian Reus aus Wattenscheid verbesserte als Zweiter in 10,08 Sekunden seine persönliche Bestmarke und legte damit die drittbeste deutsche 100-Meter-Zeit hin. Die Windunterstützung war in seinem Lauf deutlich geringer als in jenem von Keller. Vor einem Jahr war Reus bei der Olympia-Generalprobe ebenfalls in Weinheim 10,09 Sekunden gelaufen. Die Sprintstaffel blieb in der Besetzung Keller, Reus, Lucas Jakubczik und Sven Knipphals in 38,12 Sekunden nur eine Zehntel über dem deutschen Rekord. Das Quartett des Deutschen Leichtathletik-Verbands hatte vor zwölf Monaten die 30 Jahre alte Bestmarke im Sepp-Herberger-Stadion auf 38,02 Sekunden verbessert.