Kleinert: 13 Mal von Dopingsünderinnen geschlagen
Frankfurt/Main (dpa) - Europameisterin Nadine Kleinert ist bei internationalen Meisterschaften nach eigener Berechnung 13 Mal von Kugelstoßerinnen geschlagen worden, die später des Dopings überführt wurden.
„Da sind mir fast die Tränen gekommen“, sagte die 37-Jährige Magdeburgerin bei „Spiegel online“ zu dieser Bilanz. Seit 1995 hat sie an mehr als 20 Großveranstaltungen teilgenommen, an Europa- und Weltmeisterschaften in der Halle und im Freien sowie an Olympischen Spielen.
„Ich bin eigentlich ein Dopingopfer, ich habe immer wieder in die Röhre geschaut. Ich habe so die Schnauze voll davon“, sagte Kleinert, die ihre Karriere auslaufen lässt und auf eine Teilnahme an der Leichtathletik-WM in Moskau (10. bis 18. August) verzichtet. Unzufrieden ist sie auch mit dem Strafmaß für erwischte Konkurrentinnen: „Zwei Jahre Sperre, das ist lächerlich, das kann man überbrücken wie eine längere Verletzung.“
Kleinert ist bisher zweimal eine Medaille nachträglich zugesprochen worden: Bei der Hallen-WM 2004 rückte sie vom dritten auf den zweiten Platz auf, weil die Ukrainerin Wita Pawlitsch überführt worden war. Bei den Sommerspielen ebenfalls 2004 in Athen wiederholte sich das Ganze, nachdem Goldmedaillengewinnerin Irina Korschanenko erwischt worden war. Unmittelbar nach den Olympischen Spielen in London war Kugelstoß-Gewinnerin Nadeschda Ostaptschuk (Weißrussland) aufgeflogen. Kleinert hatte dort den Endkampf verpasst.