Konsequenz aus Semenya-Fall: Neue IAAF-Regel
Monte Carlo (dpa) - Als Konsequenz aus dem Fall der 800-Meter-Läuferin Caster Semenya will der Leichtathletik-Weltverband (IAAF) eine neue Regelung für „Störungen der sexuellen Entwicklung“ in seine Statuten aufnehmen, teilte die IAAF in Monte Carlo mit.
Eine entsprechende Wettkampfregel soll bereits vom 1. Mai 2011 an gelten. Die südafrikanische Mittelstreckenläuferin Semenya durfte von ihrem WM-Sieg im August 2009 in Berlin bis Juni 2010 nicht mehr starten, weil ihr Geschlecht nicht eindeutig geklärt war.
Aufgrund ihrer männlichen Erscheinung waren Zweifel aufgekommen, ob sie eine Frau ist. Die IAAF hatte daraufhin während der WM Geschlechtstests angeordnet und dadurch einen sportpolitischen, juristischen und ethischen Konflikt ausgelöst.
Die neue IAAF-Regel wird in Abstimmung mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) entwickelt und soll auch ein adäquates Vorgehen in solchen Fällen nichteindeutiger Geschlechtlichkeit festlegen. Nach zwei Treffen zwischen Experten von IAAF und IOC in diesem Jahr sollen bei einem weiteren Meeting im Januar 2011 die letzten Details geklärt werden.
Bereits gegriffen hat nach IAAF-Angaben das im Frühjahr eingeleitet Sparprogramm, um eine drohende finanzielle Krise abzuwenden. Der Haushalt konnte durch Kürzungen, die bis 2015 mit rund 20 Millionen Dollar angegeben wurden, stabilisiert werden. So sollen die Rücklagen in den kommenden vier Jahren nicht unter 50 Millionen Dollar fallen. „Die Reserven werden 2015 höher sein als zum Ende 2011“, hieß es in einer IAAF-Mitteilung. Aktuell verfügt der Weltverband über Rücklagen in Höhe von 69 Millionen Dollar.
Um die Zukunft der Weltmeisterschaften muss sich die IAAF wohl ebenfalls nicht sorgen. Während für 2015 Peking als nächster Ausrichter nach dem Rückzug von London so gut wie feststeht, haben für 2017 bereits Istanbul, London, Rom, Doha und Barcelona ihr Interesse an einer Kandidatur angemeldet.
In der Diamond League 2011 gibt es eine Veränderung: Birmingham wird anstelle von Gateshead zweiter Schauplatz in Großbritannien. 2011 wird das Meeting der IAAF-Premiumserie am 10. Juli stattfinden. Die Olympia-Stadt London ist am 5./6. August zweiter englischer Gastgeber der Diamond League. Auch im kommenden Jahr wird die Diamond League wieder 14 Meetings umfassen. Der Startschuss fällt am 6. Mai in Doha/Katar. Letzte Stationen sind Zürich (8.9.) und Brüssel (16.9.). Eine deutsche Stadt gehört nicht zu den Austragungsorten.