Kugelstoßerin Schwanitz kämpft um WM-Medaille
Sopot (dpa) - 23 Stunden nach dem Silber-Gewinn von David Storl will Christina Schwanitz bei der Hallen-WM in Sopot die zweite Medaille für die deutschen Kugelstoßer erobern. Die 28-Jährige vom LV 90 Erzgebirge erreichte am Samstagvormittag mit 19,73 Metern mühelos das Finale am Abend.
Die Mannheimer Sprinterinnen Verena Sailer und Yasmin Kwadwo stürmten ebenso ins Halbfinale wie die 60-Meter-Hürdenläufer Erik Balnuweit und Gregor Traber. Für Weitspringerin Sosthene Moguenara reichten 6,44 Meter und Platz 10 in der Qualifikation indes nicht für das Finale.
„Der Ring ist gut. Die Stimmung passt“, sagte Hallen- Europameisterin Schwanitz. Besser als die Zweite der Freiluft-WM in Moskau war nur die große Gold-Favoritin: Titelverteidigerin Valerie Adams aus Neuseeland setzte schon in der Qualifikation mit der Jahresweltbestleistung von 20,11 Meter ein Achtungszeichen.
Josephine Terlecki aus Halle/Saale erwischte keinen guten Tag und schied mit indiskutablen 17,11 Metern als 15. der Qualifikation aus. Sie blieb damit 1,18 Meter unter ihrer persönlichen Hallenbestleistung. „Sich auf diese drei Stöße zu fixieren, das klappt noch nicht“, meinte sie.
Sailer qualifizierte sich als Beste ihres Vorlaufs in 7,13 Sekunden ohne Probleme für die nächste Runde. Ihre Mannheimer Clubkollegin Yasmin Kwadwo kam in 7,27 ebenfalls sicher in die Halbfinals am Sonntagnachmittag. Schneller als Ex-Europameisterin Sailer waren in den Vorläufen nur zwei Sprinterinnen: Murielle Ahoure von der Elfenbeinküste (7,09 Sekunden) fordert die Top-Favoritin auf die Goldmedaille heraus: Shelly-Ann Fraser-Pryce aus Jamaika, dreifache Moskau-Weltmeisterin und Welt-Leichtathletin, qualifizierte sich in 7,12 Sekunden für das Semifinale.
Ihre Teamkollegin Veronica Campbell-Brown, Hallen-Weltmeisterin von 2010 und 2012, kam mit 7,22 ebenfalls weiter. Nach langer Wettkampfpause hatte sie aber noch Probleme und das Gefühl, „etwas eingerostet zu sein“. Die 31 Jahre alte Jamaikanerin war nach einer Dopingaffäre erst im vorigen Monat vom Internationalen Sportgerichtshof CAS freigesprochen worden: Die Richter in Lausanne hoben ihre Suspendierung auf.
Hürdensprinter Erik Balnuweit (Leipzig) wurde Zweiter seines Vorlaufs und Gesamt-Neunter in 7,64 Sekunden; dem Tübinger Gregor Traber reichten 7,73 Sekunden für die nächste Runde. Die Halbfinals über 60 Meter Hürden werden am Sonntagnachmittag gestartet.