Mo Farah verteidigt WM-Titel über 10 000 Meter
Peking (dpa) - Der Brite Mo Farah hat bei der WM in Peking Leichtathletik-Geschichte geschrieben. Der Doppel-Olympiasieger verteidigte sein WM-Gold über 10 000 Meter und ist jetzt der erste Läufer, der sechs große Langstrecken-Titel nacheinander gewonnen hat.
2011 in Daegu wurde er noch Zweiter über diese Strecke, seitdem ist der 32-Jährige bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen über 5000 und 10 000 Meter ungeschlagen. Das haben in dieser Serie noch nicht einmal seine beiden prominenten Vorgänger Haile Gebrselassie und Kenenisa Bekele (beide Äthiopien) geschafft.
In Nationalstadion setzte sich Farah in 27:01,13 Minuten vor den beiden Kenianern Geoffrey Kipsang Kamworor (27:01,76) und Paul Tanui (27:02,83) durch. Der Hamburger Arne Gabius lief nach 28:24,47 Minuten als 17. durchs Ziel. „Es war großartig, hier rauszugehen, über die Ziellinie zu laufen und meinen Titel zu verteidigen“, sagte Farah. „Das bedeutet mir so viel. Denn alle wissen: Das war kein leichtes Jahr für mich.“
Im Mai hatte die BBC in einer großen TV-Reportage massive Doping-Vorwürfe gegen seinen Trainer Alberto Salazar erhoben. Farah selbst wurde darin nie belastet. Trotzdem galt der britische Laufstar in der Öffentlichkeit anschließend als verdächtig - auch weil er seine großen Titel auf der Laufbahn erst seit seinem Wechsel zu Salazar gewann.
„Mein Name wurde durch den Dreck gezogen“, meinte Farah noch einmal. „Aber ich bin nach dieser Sache nach Hause gefahren und habe mich auf das konzentriert, was ich am besten kann: das Laufen. Ich liebe, was ich tue, jeden Tag. Und ich kann nicht alles kontrollieren, nur mein Training.“
Farah sprach seinem Trainer mehrfach das Vertrauen aus - und will nun am kommenden Samstag über 5000 Meter seinen siebten großen Erfolg in Serie feiern. „Heute habe ich erstmal die erste Goldmedaille bei dieser WM für mein Land geholt. Das werde ich feiern. Das ist ein wahnsinniges Gefühl“, meinte er.