Moguenara glücklich mit EM-Silber - Ringer Fünfter

Prag (dpa) - Weitspringerin Sosthene Moguenara hat bei der Hallen-EM in Prag Silber und damit die zweite Medaille für die deutschen Leichtathleten erkämpft.

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Einen Tag nach dem goldenen Traumstart von Kugelstoßer David Storl landete die 25-Jährige vom TV Wattenscheid mit 6,83 Metern erstmals bei einem internationalen Großereignis auf dem Podest. „Ich bin überglücklich, dass endlich der Knoten geplatzt ist. Als ich die 6,83 auf der Anzeigetafel gesehen habe, da dachte ich: perfekt“, sagte Moguenara. „Danach habe ich nur noch gewartet und gezittert.“

Weitere Medaillen für das DLV-Team gab es am zweiten Wettkampftag allerdings nicht. 3000-Meter-Läufer Richard Ringer verpasste die ersehnte Plakette nach einem beherzten Rennen um knapp drei Sekunden. Der 26-Jährige aus Friedrichshafen kam nach 7:48,44 Minuten als Fünfter ins Ziel, Teamkollege Florian Orth aus Regensburg wurde Achter.

Kugelstoßerin Denise Hinrichs (Wattenscheid) wurde mit 17,35 Metern Sechste. Stabhochsprung-Meister Tobias Scherbarth aus Leverkusen enttäuschte als Neunter und Letzter - bei 5,45 Metern war schon Schluss. Da hatte Überflieger Renaud Lavillenie noch nicht einmal angefangen: Der Weltrekordler aus Frankreich katapultierte sich über 6,04 Meter und feierte sein viertes EM-Gold in Serie.

Als Silber perfekt war, rannte Moguenara auf ihren Trainer Ulrich Knapp zu und umarmte ihn an der Bande. „Ihm habe ich alles zu verdanken. Wir haben gemeinsam Höhen und Tiefen erlebt“, sagte die 1989 im Tschad geborene Athletin, die in großen Finals zumeist an ihren Nerven gescheitert war. Diesmal musste sich die deutsche Hallenmeisterin nur der Serbin Ivana Spanovic geschlagen geben, die 6,98 Meter weit sprang. Die Berlinerin Melanie Bauschke wurde mit 6,59 Metern Sechste.

Homiyu Tesfaye bestätigte seine Gold-Ambitionen mit der Vorlauf-Bestzeit über 1500 Meter. Der 21 Jahre alte Frankfurter war am Samstag in 3:40,05 Minuten schneller als alle seine 27 Konkurrenten. Tesfaye geht am Sonntag als großer Favorit ins 1500-Meter-Finale.

Sprinterin Verena Sailer legte einen Traumstart hin: Die 29-Jährige aus Mannheim stürmte gleich im ersten 60-Meter-Vorlauf in 7,10 Sekunden als Erste ins Ziel und blieb zwei Hundertstel unter ihrer Bestzeit. Nur Favoritin Dafne Schippers, Freiluft-Europameisterin aus den Niederlanden, war mit 7,07 schneller. Auch bei den Männern lief zum Auftakt alles nach Plan - das DLV-Trio Lucas Jakubczyk, Julian Reus und Christian Blum kam locker ins Halbfinale.

Stabhochspringerin Lisa Ryzih kann wegen Problemen mit der Wadenmuskulatur am Sonntag nicht zum Finale antreten. „Wir bedauern den Ausfall sehr, weil Lisa in guter Form und aussichtsreicher Position war“, sagte DLV-Cheftrainer Idriss Gonschinska am Samstag. Die Leverkusenerin Katharina Bauer wird damit den Deutschen Leichtathletik-Verband im Finale allein vertreten.